Venezuela: Trump erlaubt CIA verdeckte Einsätze in Venezuela

Datum16.10.2025 04:37

Quellewww.zeit.de

TLDRUS-Präsident Donald Trump hat der CIA verdeckte Einsätze gegen die venezolanische Regierung unter Nicolás Maduro erlaubt, um Druck auf das Regime auszuüben und Drogenschmuggel zu bekämpfen. Maduro spricht von einem Putschversuch und bezeichnet die Aktionen als Verletzung des internationalen Rechts. Spannungen zwischen den USA und Venezuela haben zugenommen, insbesondere nach US-Militärangriffen auf mutmaßliche Drogenschmuggler. Venezuela plant, beim UN-Sicherheitsrat Beschwerde einzulegen, während die USA Maduros Wahlsieg im Jahr 2024 anzweifeln.

InhaltUS-Präsident Donald Trump hat bestätigt, der Geheimdienst werde auf seine Anordnung hin in Venezuela agieren. Präsident Maduro wehrt sich gegen einen "Putschversuch". Donald Trump hat den US-Auslandsgeheimdienst CIA mit verdeckten Einsätzen gegen Venezuelas umstrittene linksautoritäre Regierung beauftragt. Der US-Präsident bestätigte am Mittwoch vor Journalisten entsprechende Recherchen der New York Times. Die Zeitung berichtet, durch das entschlossene Vorgehen wolle die USA mehr Druck auf Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro ausüben. Die New York Times hatte berichtet, die Trump-Regierung verfolge eine Strategie, um Maduro zu entmachten und sich dabei auf eingeweihte Vertreter der US-Regierung berufen. Demnach soll Trump die CIA in einer geheimen Anweisung die Befugnis erteilt haben, tödliche Operationen in Venezuela sowie weitere Einsätze vor den Küsten des Landes in der Karibik durchzuführen.  Der venezolanische Präsident Maduro prangerte am Mittwoch vermeintliche Putschversuche an. "Nein zu Krieg in der Karibik. Nein zu Regimewechsel. Nein zu von der CIA inszenierten Putschen", sagte er vor einem Regierungskomitee in Caracas. Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA hatten sich in den vergangenen Wochen erheblich verschärft, nachdem Trump Kriegsschiffe in die Karibik entsandt hatte, die nach seinen Angaben den Drogenschmuggel bekämpfen sollen. Dabei griffen die US-Schiffe mehrfach kleine Boote an, die angeblich Drogen transportiert hatten. Mindestens 27 Menschen kamen laut US-Behörden bisher bei den Angriffen ums Leben. Erst am Dienstag zerstörte das US-Militär ein weiteres Boot, das in internationalen Gewässern nahe der venezolanischen Küste unterwegs war und angeblich Drogen an Bord hatte.  Auf die Frage, warum er die CIA zu verdeckten Operationen ermächtigt habe, sagte Trump am Mittwoch, er wolle gegen kriminelle venezolanische Einwanderer und Drogenschmuggel vorgehen. Die USA hätten Fortschritte gemacht, Drogenlieferungen auf See abzufangen, sagte er. Nun konzentriere man sich auf Überlandrouten: "Wir schauen jetzt aufs Land, weil wir die See ziemlich gut unter Kontrolle haben", sagte Trump. Sprecher des Weißen Hauses lehnten weitere Kommentare zu möglichen Einsätzen der CIA ab. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat die CIA in der Vergangenheit bei vergleichbaren Aktionen verschiedene Aufgaben übernommen – von direktem paramilitärischen Einsätzen über Informationsbeschaffung hin zu rein unterstützenden Rollen ohne im Land anwesend zu sein. Die venezolanische Regierung bezeichnete Trumps Äußerungen als Verletzung des internationalen Rechts und wirft den USA vor, einen "Regimewechsel" herbeiführen zu wollen, um an die Ölvorräte des Landes zu kommen. Venezuelas Außenminister Yvan Gil kündigte auf Telegram eine Beschwerde beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an. Die USA zweifeln, ebenso wie die venezolanische Opposition und internationale Beobachter, den Wahlsieg Maduros im Juli 2024 an. Sie werfen ihm zudem vor, mit kriminellen Gruppen zu kooperieren und haben ein Kopfgeld von 50 Millionen Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme Maduros führen.