Berlin macht beim Anwohnerparken offenbar einen Millionenverlust

Datum13.10.2025 15:16

Quellewww.spiegel.de

TLDRIn Berlin kostet eine Anwohnerparkvignette nur 20,40 Euro für zwei Jahre, was zu millionenschweren Verlusten für das Land führt. Die Verwaltungskosten übersteigen die Einnahmen, da die Gebühren seit 2008 nicht erhöht wurden. Im Vergleich zu Hamburg und Bonn ist das Anwohnerparken deutlich günstiger. Die CDU arbeitet an einem neuen Konzept, nachdem eine Preiserhöhung auf 120 Euro abgelehnt wurde. Ein Austausch zwischen CDU und SPD zu diesem Thema fand seit längerem nicht mehr statt.

InhaltIn Berlin parken Anwohner günstig. Die Parkvignette ist laut einem Bericht sogar so preiswert, dass das Land jedes Jahr ordentlich draufzahlt. Wer in Berlin eine Anwohnerparkvignette haben will, zahlt 20,40 Euro für zwei Jahre. Ziemlich günstig im Vergleich: In Hamburg ist das Anwohnerparken etwa sechsmal so teuer, in Bonn kostet es sogar mehr als 20-mal so viel. Laut einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels"  macht das Land Berlin deswegen mit dem Anwohnerparken auch Verluste in Millionenhöhe. Die Verwaltungskosten sind demnach viel höher als die Einnahmen. Der aktuelle Preis in der Hauptstadt wurde seit 2008 nicht erhöht. Die Kosten für die Ausstellung eines Ausweises belaufen sich laut dem "Tagesspiegel" allerdings im Median bei 42,29 Euro. Das Blatt beruft sich auf neue Angaben der Senatsverkehrsverwaltung. In der Hälfte der Fälle lagen die Ausgaben der Verwaltung demnach darunter, in der anderen Hälfte darüber. Genau lässt sich das Minus der Stadt damit also nicht beziffern. Er liegt aber in Millionenhöhe. Allein zwischen Januar und Juli 2025 hat das Land mehr als 80.000 Anwohnerparkausweise ausgestellt. Ein Minusgeschäft macht Berlin offenbar aber schon seit vielen Jahren. Die Verwaltungskosten lagen laut dem Bericht auch im Jahr 2008 schon bei etwa 25 Euro pro Jahr. Wann eine Preisanpassung kommen wird, ist unklar. Das Thema liegt laut dem "Tagesspiegel" aktuell bei der CDU-Fraktion. Diese kündige seit etwa zwei Jahren ein neues Konzept für das Anwohnerparken in Berlin an. Es wurde demnach bislang aber nicht vorgelegt. Auch zwischen den Koalitionspartnern CDU und SPD hat es laut dem Bericht zu dem Thema keinen Austausch mehr gegeben, nachdem die CDU eine von der SPD-vorgeschlagene Erhöhung der Gebühr auf jährlich 120 Euro in den Haushaltsberatungen Ende 2024 abgelehnt hatte. "Wir sind gerade dabei, einen Termin in der Koalition zu finden, um sich zu verständigen", sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Johannes Kraft auf Anfrage des "Tagesspiegels". Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es an einer Stelle, dass das Anwohnerparken in Hamburg etwa dreimal so teuer sei wie in Berlin. Tatsächlich ist es allerdings sechsmal so teuer. Wir haben den Fehler korrigiert.