Datum15.10.2025 06:40
Quellewww.spiegel.de
TLDRUS-Präsident Donald Trump äußert Enttäuschung über Kremlchef Wladimir Putin wegen des anhaltenden Ukraine-Kriegs und betont, dass Putin den Konflikt beenden könnte. Trump respektiert die Ukraine für ihren Widerstand und kündigte an, dass Präsident Selenskyj beim bevorstehenden Treffen über mögliche US-Lieferungen von Tomahawk-Marschflugkörpern sprechen möchte. Währenddessen ergreifen ukrainische Behörden Maßnahmen zur Evakuierung von Familien in der Region Kupjansk aufgrund der verschärften Sicherheitslage. Kremlsprecher Peskow warnt vor diesen Waffenlieferungen.
InhaltSein Verhältnis zu "Wladimir" war gut, behauptet US-Präsident Donald Trump. Doch nun äußert er deutlichen Unmut über Kremlchef Putin – und spricht über die mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Erst Gaza, nun die Ukraine? US-Präsident Donald Trump widmet sich nach den Friedensverhandlungen in Nahost wieder dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Kurz vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington hat er seinen Unmut über Kremlchef Wladimir Putin geäußert. "Ich bin sehr enttäuscht, denn Wladimir und ich hatten ein sehr gutes Verhältnis. Wahrscheinlich haben wir das immer noch", sagte Trump im Weißen Haus. "Ich weiß nicht, warum er diesen Krieg fortsetzt." Putin wolle den Krieg einfach nicht beenden, sagte Trump. "Und ich denke, das lässt ihn sehr schlecht dastehen. Er könnte ihn beenden. Er könnte ihn schnell beenden." Gleichzeitig zollte der US-Präsident der Ukraine Respekt für ihre seit mehr als dreieinhalb Jahren währende Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Im Land gehen die Kämpfe unvermittelt weiter. Zuletzt hatten ukrainischen Behörden die Evakuierung von Familien aus zahlreichen Dörfern in der Nähe der fast vollständig zerstörten nordöstlichen Stadt Kupjansk angeordnet. Als Grund wurde die "sich verschlechternde Sicherheitslage" in der Region genannt, die schweren russischen Angriffen ausgesetzt ist. Der Gouverneur der nordöstlichen Region Charkiw, Oleh Synjehubow, schrieb auf Telegram, insgesamt 409 Familien mit 601 Kindern seien aufgefordert worden, 27 Ortschaften zu verlassen. Ein anderer Beamter in dem betroffenen Gebiet sagte später dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne, die Liste der zu evakuierenden Ortschaften sei auf 40 erweitert worden. Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten, auf die Stadt Kupjansk vorzurücken. Sie gilt als wichtiges Ziel bei ihrem Vorstoß nach Westen durch die Zentral- und Ostukraine. Die Stadt wurde in den ersten Wochen der Invasion im Februar 2022 zunächst von russischen Truppen eingenommen, die ukrainischen Streitkräfte eroberten sie jedoch noch im selben Jahr zurück. Selenskyj hatte vergangene Woche erklärt, die Streitkräfte verteidigten wichtige Frontabschnitte, darunter auch Kupjansk. Putin hingegen erklärte vergangene Woche, seine Streitkräfte hätten an der gesamten Front den strategischen Vorteil. Der oberste ukrainische Befehlshaber, Oleksandr Syrsky, schätzt die Länge der Frontlinie auf mehr als 1200 Kilometer. Kyjiw hofft auf die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern aus den USA. Trump hatte eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine zuvor nicht ausgeschlossen und sagte jüngst, er wolle mit der russischen Seite über das Thema reden. Nun bestätigte der US-Präsident, dass Selenskyj beim Besuch am Freitag wohl über mögliche Lieferungen sprechen will: "Er will Waffen. Er möchte Tomahawks haben." Mehr über den Nutzen der Waffen für die ukrainische Verteidigung lesen Sie hier . Kremlsprecher Dmitrij Peskow warnte am Montag vor solch einer Lieferung. Marschflugkörper vom Typ Tomahawk haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern und lassen sich mit etwa 450 Kilogramm schweren Sprengköpfen bestücken.