Meinung: Studium: So planst du dein Semester - Tipps für den Stundenplan

Datum13.10.2025 19:52

Quellewww.spiegel.de

TLDRDer Artikel bietet wichtige Tipps zur Planung des Semesters an einer Hochschule. Nach der Orientierungswoche sollten Studierende die Prüfungsordnung einsehen, um Pflichtmodule zu identifizieren und geeignete Kurse auszuwählen. Die Kurswahl sollte den Arbeitsaufwand und ECTS-Punkte berücksichtigen und eine Balance zwischen Herausforderungen und Freizeit finden. Zudem werden Möglichkeiten zur Integration in die Studienstadt und zum Umgang mit Zweifeln zu Beginn des Studiums thematisiert. Abschließend wird auf weitere Newsletter-Inhalte hingewiesen, die bei Studienfragen helfen.

InhaltKurse wählen, Prüfungsordnung verstehen, in der Unistadt ankommen: Der Semesterstart kann sich schnell überfordernd anfühlen. Wie man den Überblick behält. Die O-Woche ist überstanden, nun kennst du deine Hochschule und deine Studienstadt schon ein bisschen besser. (Wie du dort richtig ankommst, darum geht es am Ende dieser Ausgabe.) Vielleicht hast du sogar erste Freund:innen gefunden oder wurdest zumindest mit sehr vielen Informationen über dein Studium gefüttert. Hier folgen noch mehr. Deine erste offizielle Uni-Aufgabe ist gleich eine der wichtigsten – zumindest bestimmt sie, wie der Rest deines Semesters aussieht: Du meldest dich für deine Vorlesungen und Seminare an. Bevor du dich zwischen Vorlesung A und B entscheidest, solltest du dir die Prüfungsordnung ansehen. Dort findest du die Spielregeln für dein Studium, wie Pflichtmodule und Wahlkataloge. Das ist meist ein recht trockenes PDF, das du auf der Website deiner Hochschule findest. Aber die Fleißarbeit kann sich auszahlen, wenn du etwa nicht erst im nächsten Semester merkst, dass dir der Grundlagenkurs für ein wichtiges Seminar fehlt. Wenn du dich nicht selbst durchwühlen willst, gib das Dokument doch einer KI und stell ihr Fragen dazu, etwa wann du welche Lehrveranstaltung belegen kannst. Die wichtigsten Punkte solltest du natürlich im Original noch mal nachlesen. Bei der Kurswahl werden sich einige der Vorlesungen und Seminare vielleicht kryptisch anhören, aber selbst bei spannenden Titeln lohnt es sich, einen Blick auf die Leseliste zu werfen. Dort steht, welche Bücher, Skripte und Paper du im Laufe des Semesters lesen wirst, dadurch versteht man den Kursinhalt besser. Ein weiterer Faktor für deine Entscheidung sollte der Arbeitsaufwand sein. Der wird in der Regel in Semesterwochenstunden, kurz SWS, angegeben und zeigt, wie viele Stunden pro Woche der Kurs stattfindet. Zusätzlich gibt es die ECTS-Punkte (kurz für European Credit Transfer and Accumulation System), die den gesamten Arbeitsaufwand eines Kurses abbilden – also nicht nur die Präsenzzeit, sondern auch das Selbststudium und die Prüfungsvorbereitung. Ein ECTS-Punkt entspricht etwa 25 bis 30 Stunden Arbeit pro Semester. Das ist allerdings nur ein Schätzwert, und selbst Seminare, die auf dem Papier den gleichen Aufwand haben, können sich in Wirklichkeit stark unterscheiden. Um deine wöchentliche Belastung besser einschätzen zu können, solltest du dich auch darüber informieren, ob zu einer Lehrveranstaltung noch Zusatzleistungen wie Hausarbeiten, Vorträge oder Kolloquien gehören. Es geht nicht darum, sich nur die Kurse mit dem geringsten Aufwand auszusuchen. Sondern dein Semester nicht zu überfrachten, dich aber auch nicht zu unterfordern. Ein grober Richtwert: Versuche, pro Semester nicht mehr als 20 bis 30 SWS einzuplanen. Dann bleibt daneben noch Zeit für Selbststudium, Hausarbeiten, Prüfungsvorbereitung – und ein Leben neben der Uni. Dass sich die wöchentlichen Termine nicht überschneiden sollten, ist klar (es sei denn, du hast sowieso nicht vor, eine bestimmte Vorlesung live zu besuchen). Aber es lohnt sich, auch gleich auf die Prüfungstermine zu schauen. Wenn die alle in der gleichen Woche liegen, drohen dir am Ende des Semesters womöglich sehr stressige Tage. Die Vorlesung um acht Uhr morgens vermeiden viele lieber – aber vielleicht könnte das für dich auch der perfekte Start in deinen fleißigsten Tag der Woche sein? Sobald du deine Kurse ausgewählt hast, schau dir deinen Wochenplan noch mal an und denke jeden Tag durch: Ist ab und an Pufferzeit, um mit einer Kommilitonin Kaffee zu trinken oder um das Seminar in letzter Minute noch vorzubereiten? Falls du in einer größeren Stadt studierst, gibt es lange Wege zwischen den Veranstaltungsorten, die dich nerven könnten? Bleibt genug Zeit für deinen Nebenjob, Freund:innen, deinen Lieblingssportkurs? Wenn du diese Fragen für dich zufriedenstellend beantworten kannst, steht dein Semesterplan. Um richtig in der Studienstadt anzukommen, braucht es aber mehr als das. In der Reihe "Stadt, Land, Studium" erzählen Studierende, wie sie sich in ihrem neuen Zuhause eingelebt haben. Was kann die Mensa? Wo trifft man sich nach Vorlesungsende auf ein Getränk? Und wie findet man die besten Partys und Kulturveranstaltungen? Hier findest du Tipps zu rund 50 Studistädten, von Lübeck im Norden bis Regensburg im Süden. Viel Spaß beim Erkunden wünscht Tanya Falenczyk, Redakteurin SPIEGEL Start Bin ich richtig hier? Habe ich den Studienplatz nur, weil es nicht genug andere Bewerber gab? Warum können anscheinend alle außer mir Habermas zitieren? Der Studienstart lässt einen schnell an sich selbst zweifeln – und sich als Hochstapler fühlen, der an der Uni eigentlich nichts zu suchen hat. Meine Kollegin Veronika Silberg hat recherchiert, wie man mit Imposter-Gefühlen im Studium umgeht. Nach dem Vorlesungsbeginn erfährst du, wie du am besten mitschreibst und den Überblick über den Stoff behältst – und wann du dir die Vorlesung auch mal sparen kannst. Anschluss verpasst? Alle bisherigen Folgen von "Semester Eins" findest du hier. Dir gefällt der Newsletter? Leite ihn doch an Kommiliton:innen weiter, die sich über ein bisschen Hilfe im Unichaos freuen würden. Du hast diesen Newsletter weitergeleitet bekommen? Wie schön! Hier kannst du ihn abonnieren. Nach dem Ende von "Semester Eins" erhältst du jeden Donnerstag unseren Startklar-Newsletter mit weiteren Texten rund ums Studium. Dort geht es etwa darum, wie man den Drittversuch einer Prüfung besteht, warum Studierende gerade so lange auf ihr Bafög warten oder wie man das Beste aus den anscheinend unendlichen Möglichkeiten der Zwanziger herausholt. Wenn du Fragen zum Studium hast, die wir noch nicht beantwortet haben, schreib uns an SPIEGEL-Start@spiegel.de  .