Datum13.10.2025 20:46
Quellewww.spiegel.de
TLDRDie Sondersitzung des Eurovision Song Contest (ESC) zur Teilnahme Israels wurde abgesagt, nachdem mehrere Länder mit einem Boykott drohten. Die Entscheidung über Israels Teilnahme an dem Event 2026 in Wien wird aufgrund des gegenwärtigen Waffenstillstands im Gazastreifen auf die reguläre Sitzung im Dezember verschoben. Politische Kontroversen prägen die Diskussion, während Deutschland mit einem Boykott droht, sollte Israel ausgeschlossen werden. Der ESC, betont seine politische Neutralität, sieht sich in diesem Jahr massiven Herausforderungen gegenüber.
InhaltMehrere Länder drohten mit einem Boykott des Eurovision Song Contest, sollte Israel daran teilnehmen. Wegen des Waffenstillstands im Gazastreifen wurde eine Abstimmung über den Fall nun vertagt. Seit Monaten wird diskutiert, ob Israel wegen des Krieges im Gazastreifen am Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Wien teilnehmen soll. Die Entscheidung wird nun vertagt, wie die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Veranstalter mitteilte. Ursprünglich berief die EBU eine virtuelle Sondersitzung der Mitglieder im November ein, um über die Teilnahme Israels abzustimmen. Stattdessen werde über diese Frage erst bei der regulären Sitzung im Dezember beraten, so der Veranstalter. Der Schritt habe mit der jüngsten Entwicklung im Nahen Osten und dem möglichen Ende des Gazakrieges zu tun, hieß es. Israel und die Terrororganisation Hamas hatten sich auf die Umsetzung der ersten Phase des US-Friedensplans geeinigt. Eine Waffenruhe ist in Kraft, die überlebenden Geiseln wurden am Montagvormittag freigelassen. Der Eurovision Song Contest, der regelmäßig seine politische Neutralität betont, sah sich in diesem Jahr aufgrund des Krieges im Nahen Osten mit Kontroversen konfrontiert. Verschiedene Länder in Europa hatten angesichts des humanitären Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einem Boykott des ESC gedroht, wenn Israel nicht ausgeschlossen wird. Eine genau gegenteilige Haltung hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eingenommen. Er drohte mit einem Boykott durch Deutschland, sollte Israel ausgeschlossen werden. Auf die Frage, ob Deutschland in einem solchen Fall freiwillig auf die Teilnahme verzichten sollte, antwortete der CDU-Chef Anfang Oktober in der ARD-Sendung "Caren Miosga": "Das würde ich befürworten." Der ESC ist das größte Musikevent der Welt. Träger der Veranstaltung sind die öffentlich-rechtlichen Sender der teilnehmenden Staaten. Der Österreichische Rundfunk (ORF) richtet den nächsten ESC aus, da der österreichische Countertenor JJ den diesjährigen ESC in Basel gewonnen hatte.