Fußball-WM 2026: England als erstes europäisches Team qualifiziert

Datum15.10.2025 08:44

Quellewww.spiegel.de

TLDREngland hat sich als erstes europäisches Team vorzeitig für die WM 2026 qualifiziert, nachdem sie Lettland 5:0 besiegt haben, wobei Harry Kane maßgeblich beitrug. Italien gewann unter Protesten 3:0 gegen Israel, bleibt aber hinter Norwegen in der Gruppe. Portugal erreichte trotz von Cristiano Ronaldo erzielter Tore nur ein 2:2 gegen Ungarn und verpasste die Qualifikation. Katar und Saudi-Arabien sicherten sich ebenfalls die Teilnahme. Ausschreitungen begleiteten das Spiel in Udine, während die WM-Qualifikation von Kritik an der Transparenz geprägt war.

Inhalt"Großartig, einfach großartig": Die von Thomas Tuchel trainierten Three Lions sind vorzeitig bei der WM in Kanada, Mexiko und den USA gesetzt. Vor der Partie Italien gegen Israel kam es in Udine zu Ausschreitungen. Auch dank Ausnahmestürmer Harry Kane hat sich England als erstes Team aus Europa das WM-Ticket gesichert. Die von Thomas Tuchel trainierten Three Lions setzen sich 5:0 (3:0) in Lettland durch und sind zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr vom ersten Platz der Gruppe K zu verdrängen. Bayern-Angreifer Kane (44. Minute/45.+4/Foulelfmeter) legte per Doppelpack die Grundlage, Anthony Gordon (26.), ein Eigentor von Andrejs Ciganiks (59.) und Eberechi Eze (86.) sorgten in Riga für die weiteren Treffer. "Das ist großartig, einfach großartig, ich bin sehr glücklich", sagte der deutsche Coach, der in England zuletzt noch wegen der Nichtberücksichtigung von Jude Bellingham und Phil Foden kritisiert worden war. Der viermalige Weltmeister Italien hat das von Protesten begleitete Hochsicherheits-Heimmatch gegen Israel mühsam gewonnen. In Udine setzten sich die Gastgeber 3:0 (1:0) durch. Mateo Retegui (45.+2, Handelfmeter/74.) traf doppelt, Gianluca Mancini (90.+3) erzielte das dritte Tor. Die Squadra Azzurra festigte mit 15 Punkten den zweiten Platz hinter Spitzenreiter Norwegen (18), mit dem die Italiener in die Playoffs einziehen würden. Am letzten Gruppenspieltag im November empfängt Italien den Kontrahenten aus Norwegen, doch ein Sieg dürfte unter normalen Umständen nicht ausreichen, Norwegen hat das um 16 Treffer bessere Torverhältnis. Italien hatte 2018 und 2022 die WM-Endrunde verpasst und muss ein neuerliches Fiasko vermeiden. Seit dem Titelgewinn 2006 hat das Team keine Gruppenphase einer WM überstanden. Der Fußball spielte an diesem Abend in Udine allerdings nur eine Nebenrolle. Bereits vor Anpfiff kam es zu Ausschreitungen, als mehr als 5000 propalästinensische Demonstranten gegen die Austragung der Partie demonstriert hatten. Wasserwerfer und Tränengas kamen zum Einsatz, mehrere Personen wurden verletzt. Nur rund 10.000 Zuschauer verfolgten das Spiel im Stadion, darunter etwa hundert israelische Fans. Portugal verspielte die vorzeitige WM-Qualifikation trotz eines Doppelpacks von Cristiano Ronaldo kurz vor Schluss und kam in der Gruppe F gegen Ungarn nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus. Der Ex-Leipziger Dominik Szoboszlai verhinderte mit seinem Ausgleich in der ersten Minute der Nachspielzeit die Jubelfeier für die Portugiesen. Ronaldo (22./45.+3) hatte sein Team zuvor auf Kurs gebracht, Attila Szalai (8.) erzielte das zweite Tor Ungarns. Freuen konnte sich Ronaldo so auch nicht über einen weiteren Rekord: 41 Tore hat er nun in WM-Qualifikationsspielen erzielt – keiner hat mehr. Katar hat sich als nächster Außenseiter die Teilnahme für das Turnier im kommenden Jahr gesichert. Der WM-Gastgeber von 2022 besiegte die Vereinigten Arabischen Emirate 2:1 (0:0) und schließt die Dreiergruppe damit als Erster ab. Boualem Khoukhi (49. Minute) und Pedro Miguel (74.) machten die Treffer für die Gastgeber, für die es nach der Heim-WM Ende 2022 die zweite Teilnahme bei einer Weltmeisterschaft sein wird. Sultan Adil (90.+8) gelang spät nur noch der Anschlusstreffer für die Gäste. Danach schaffte auch Saudi-Arabien die Qualifikation. Dem WM-Gastgeber von 2034 genügte daheim ein 0:0 gegen den Irak. Wegen der mehr geschossenen Tore beim 3:2 gegen Indonesien verteidigte Saudi-Arabien Platz eins vor den Gästen, die Indonesien 1:0 bezwungen hatten. Kritik hatte es vorab gegeben, da der asiatische Verband AFC bereits im Sommer festgelegt hatte, dass die entscheidende vierte Qualifikationsrunde in zwei Dreiergruppen vollständig in Katar und Saudi-Arabien ausgetragen wird, obwohl auch andere Nationen Interesse an der Austragung bekundet hatten. Irak und Oman bemängelten unter anderem fehlende Transparenz.