Gucci, Chloé und Loewe: EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Luxusmarken

Datum14.10.2025 13:18

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie EU-Kommission hat Millionenstrafen gegen die Luxusmarken Gucci, Chloé und Loewe verhängt, da sie strenge Vorgaben für Verkaufspreise und Rabatte an Läden und Onlinehändler machten, was Verbraucher schädigte. Gucci muss ca. 120 Millionen Euro zahlen, Chloé fast 20 Millionen und Loewe rund 18 Millionen Euro. Die Marken haben ihr wettbewerbswidriges Verhalten eingestanden und beendet. Die Strafen wurden reduziert, da die Unternehmen mit den Ermittlungen kooperierten. Verstöße fanden vor 2023 statt, als die Kommission Ermittlungen einleitete.

InhaltDie Marken Gucci, Chloé und Loewe haben Läden und Onlinehändlern zu strenge Vorgaben zu Verkaufspreisen und Rabatten gemacht. Die EU-Kommission sieht dadurch die Verbraucher geschädigt. Die Strafen sind beträchtlich. Die EU-Kommission hat Millionenstrafen gegen die Luxusmodemarken Gucci, Chloé und Loewe verhängt. Alle drei Firmen hätten unabhängigen Läden und Onlineshops zu streng vorgeschrieben, wann und zu welchem Preis sie die Markenprodukte verkaufen dürften und damit gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen, teilte die Kommission mit. Die drei Unternehmen haben ihr Vorgehen den Angaben zufolge eingeräumt und inzwischen beendet. Die Marke Gucci muss mit rund 120 Millionen Euro die höchste Strafe zahlen, der französische Modehersteller Chloé fast 20 Millionen Euro und die spanische Marke Loewe rund 18 Millionen Euro. Die Strafen sind nach Kommissionsangaben bereits reduziert, weil die Unternehmen mit den Ermittlern zusammenarbeiteten. Im Fall von Gucci und Loewe fiel die Strafe demnach halb so hoch aus, wie zuerst angesetzt. Die italienische Marke Gucci gehört inzwischen zum französischen Modekonzern Kering. Dieser teilte mit, das Unternehmen habe die Entscheidung aus Brüssel "zur Kenntnis genommen". Für die Strafe habe der Konzern bereits Geld zurückgelegt. Auch Loewe, das zum Kering-Rivalen LVMH gehört, akzeptierte die Strafe nach eigenen Angaben. Die drei Unternehmen handelten nach Angaben aus Brüssel zwar ähnlich, aber unabhängig voneinander. Sie verbaten Läden und Onlineshops demnach, von den Preisempfehlungen und Rabattaktionen der Marken abzuweichen und beschränkten den Verkauf bestimmter Produkte auf einen festgelegten Zeitraum. In bestimmten Fällen hätten die Marken den Einzelhändlern "jegliche Rabatte" untersagt, erklärte die EU-Kommission weiter. Ein solches wettbewerbswidriges Verhalten erhöhe die Preise und schränke die Auswahl für die Verbraucher ein. Die Strafen beziehen sich auf den Verkauf von Mode, Schuhen, Handtaschen und Schmuck. Den Angaben zufolge verstießen Gucci und Loewe ab 2015 gegen die EU-Regeln, Chloé ab 2019. Alle drei Unternehmen beendeten ihr Vorgehen demnach, als ihnen Ermittler der Kommission auf die Spur kamen und im April 2023 unangekündigt die Büros der Firmen untersuchten.