Union und AfD: CDU-interne Kritik nach Forderung zu verändertem Umgang mit der AfD

Datum15.10.2025 11:08

Quellewww.zeit.de

TLDREhemalige führende Unionspolitiker fordern einen Kurswechsel im Umgang mit der AfD, stoßen jedoch auf Widerstand innerhalb der CDU. Ministerpräsident Daniel Günther betont, dass die CDU eine klare Haltung gegen die AfD hat, die für Spaltung und Hetze stehe. Auch die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karien Prien sieht die AfD als rechtsextremistisch. Das CDU-Präsidium berät am Wochenende über die Strategie zur AfD, während frühere Vorschläge zu einem anderen Umgang bereits existieren.

InhaltEhemalige Größen der Union fordern einen Kurswechsel in Bezug auf die AfD. Mit ihren Plänen stoßen sie auf deutlichen Widerstand – auch aus den eigenen Reihen. Forderungen ehemals einflussreicher Unionspolitiker nach einer Normalisierung des Umgangs mit der AfD stoßen in der CDU auf Widerstand. "Wir haben eine klare Haltung gegenüber der AfD, an der wird sich nichts ändern", sagte etwa der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther dem stern. "Wer CDU und AfD in einem Atemzug nennt, hat nicht verstanden, was bürgerlich heißt." Günther zufolge existieren mit der AfD keine gemeinsamen Werte und Schnittmengen. Die AfD stehe für Spaltung, für Hetze und das Infragestellen der freiheitlich-demokratischen Ordnung. "Wer demokratische Verantwortung ernst nimmt, kann mit einer Partei, die unsere Institutionen und das Vertrauen in den Staat untergräbt, keine gemeinsame Sache machen", sagte Günther. Ähnlich äußerte sich die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karien Prien. Die AfD sei in Teilen rechtsextremistisch – "und zwar zunehmend", sagte die Bundesbildungs- und -familienministerin dem Magazin. Damit sei die Partei "das genaue Gegenteil von bürgerlich". Allerdings gebe es unter AfD-Wählern Bürgerliche, die sich von den demokratischen Parteien abgewendet hätten. "Hier Vertrauen wiederzugewinnen, ist nicht nur Aufgabe der Union, sondern vor allem auch von SPD und Grünen", sagte Prien. Hintergrund sind Äußerungen des früheren CDU-Generalsekretärs Peter Tauber, des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sowie des einstigen Vorsitzenden der CDU-Grundwertekommission Andreas Rödder. Sie hatten eine Abkehr von der sogenannten Brandmauer gefordert. Das Präsidium der CDU kommt an diesem Wochenende zusammen, um über die Strategie hinsichtlich der AfD zu beraten. Vorschläge zu einem anderen Umfang mit der Rechtsaußen-Partei gab es in der Vergangenheit bereits mehrfach. Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.