Datum15.10.2025 07:00
Quellewww.spiegel.de
TLDRUS-Präsident Donald Trump kündigte den Tod von sechs mutmaßlichen Drogenschmugglern nach einem Militärangriff in internationalen Gewässern vor Venezuela an. Der Angriff ist Teil einer Offensive gegen Drogenboote, die Trump als notwendig im Kampf gegen den Drogenhandel bezeichnet. Kritiker zweifeln die Rechtmäßigkeit solcher Einsätze an. Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela steigen, während Präsident Maduro Militärübungen anordnet und Gespräche mit Trump anstrebt. Die USA setzen eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für Hinweise zur Festnahme Maduros aus.
InhaltEin Angriff, sechs Tote: Präsident Trump rühmt sich ein weiteres Mal für das Vorgehen des US-Militärs in der Karibik. Künftig sollen auch Drogenschmuggelrouten an Land ins Visier geraten. Venezuela bereitet sich bereits vor. Seit Wochen attackiert das US-Militär mutmaßliche Drogenboote in der Karibik, Ziel ist vor allem Venezuela. Nun hat US-Präsident Donald Trump einen weiteren Militärschlag verkündet – und den Tod von sechs Menschen. Das attackierte Schiff habe demnach Drogen geschmuggelt und sei "mit illegalen narko-terroristischen Netzwerken verbunden" gewesen. Der Angriff habe in internationalen Gewässern stattgefunden, schrieb Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social. Insgesamt wurden damit bei den bisherigen US-Militäreinsätzen gegen mutmaßliche Drogenboote den US-Behörden zufolge mindestens 27 Menschen getötet. Die oppositionellen Demokraten sowie zahlreiche Rechtsexperten bezweifeln die Rechtmäßigkeit des Einsatzes tödlicher Gewalt in internationalen Gewässern und Hoheitsgebieten anderer Staaten gegen Verdächtige, die nicht festgenommen und befragt wurden. Trump hält dagegen, dass diese Strategie im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel erfolgreich sei. Künftig solle sie auch auf Drogenschmuggelrouten an Land angewendet werden. Der US-Präsident wirft Venezuelas linksnationalistischem Präsidenten Nicolás Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren. Die Angriffe auf die mutmaßlichen venezolanischen Drogenboote haben die Spannungen in der Region verschärft. Die US-Regierung hatte vergangene Woche die diplomatischen Kontakte zu Venezuela abgebrochen. Venezuela begann zudem neue Militärübungen. Maduro hat daraufhin Hunderttausende Soldaten mobilisiert – sowie Millionen Reservisten. Die USA haben eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zu einer Festnahme Maduros führen. Sie werfen ihm neben Wahlbetrug unter anderem vor, Verbindungen zu Drogenschmugglern und kriminellen Gruppen zu haben. Maduro hat zuletzt einen Brief an Trump geschickt. Darin bestreitet er eine Verwicklung Venezuelas ins Drogengeschäft und erklärte seine Bereitschaft zu Gesprächen. Wie der Konflikt zwischen den USA und Venezuela auch mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis zusammenhängt, lesen Sie hier .