Datum15.10.2025 09:57
Quellewww.zeit.de
TLDRFast zwei Drittel der Geflüchteten in Deutschland sind armutsgefährdet, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Die Armutsrisikoquote beträgt 63,7 Prozent im Jahr 2022, ein Anstieg seit 1995, obwohl sie seit 2019 stagniert. Positiv ist, dass der Wert seit 2020 von fast 70 Prozent gesunken ist. Besonders hoch ist das Armutsrisiko bei Personen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Einwohnern ohne Migrationshintergrund, dessen Quote stabil bleibt.
InhaltWer nach Deutschland flüchtet, ist hier in vielen Fällen einem Armutsrisiko ausgesetzt. Auch bei Menschen mit Migrationsgeschichte ist die Quote besonders hoch. Ein Großteil der nach Deutschland geflüchteten Menschen ist armutsgefährdet. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Im Jahr 2022 waren es demnach 63,7 Prozent. 2010 lag diese Quote dem DIW zufolge noch bei 42 Prozent. Allerdings sei positiv festzustellen, dass das Armutsrisiko für Geflüchtete zuletzt wieder etwas abnahm. So lag die Armutsrisikoquote 2020 noch bei fast 70 Prozent. In Deutschland gilt als armutsgefährdet, wer über weniger als 60 Prozent des Medians der Haushaltsnettoeinkommen verfügt. Für eine Einzelperson lag die Schwelle zum Armutsrisiko im Jahr 2022 somit bei 1.419 Euro pro Monat. Insgesamt stagniert die Armutsrisikoquote – auch Niedrigeinkommensquote genannt – laut der Studie seit 2019. Im langfristigen Vergleich seit 1995 stieg sie jedoch. "Unter Personen mit Migrationshintergrund und insbesondere unter Geflüchteten ist die Niedrigeinkommensquote überdurchschnittlich hoch, während sie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund seit mehr als zehn Jahren nahezu unverändert ist", schreibt das DIW. So galten zuletzt jährlich knapp 13 der Menschen ohne Migrationshintergrund als armutsgefährdet. Selbst bei Personen, die aus anderen EU-Staaten eingewandert sind, ist die Niedrigeinkommensquote den Angaben zufolge mit rund 26 Prozent doppelt so hoch. Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.