Putins Krieg in der Ukraine: Polens Außenminister warnt vor russischem Angriff »tief in Europa«

Datum15.10.2025 04:21

Quellewww.spiegel.de

TLDRPolens Außenminister Radosław Sikorski warnt vor einem möglichen russischen Angriff tief in Europa und fordert den Ausbau defensiver Maßnahmen, einschließlich eines Drohnenwalls an der Ostflanke. Er spricht sich für mehr militärische Unterstützung für die Ukraine aus, um die russischen Angriffe zu stoppen. Diese Warnung erfolgt im Kontext eines Treffens der NATO-Verteidigungsminister, die über eine verstärkte Präsenz an der Ostflanke beraten, während Putin die Idee eines Angriffs auf ein NATO-Mitglied als "Unsinn" bezeichnet.

InhaltVor bedrohlicher Kulisse schickt der polnische Außenminister eine deutliche Warnung an verbündete europäische Staaten: Es sei "unverantwortlich", keinen Drohnenwall an der Ostflanke zu errichten. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat Europa dazu aufgefordert, sich auf einen Angriff Russlands "tief in die Region" vorzubereiten. Es sei "unverantwortlich", keine Verteidigungsanlagen wie einen Drohnenwall an der Ostflanke zu errichten, sagte er. Bei seinem Auftritt im Londoner Parlament stand Sikorski neben einer Drohne: Dabei soll es sich um eine iranische Kamikazedrohne vom Typ Shahed-136 handeln, die von Russland eingesetzt und über der Ukraine abgeschossen wurde. Sikorski forderte die europäischen Nationen dazu auf, in ihrer Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine "den Kurs zu halten". Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump dem Land Langstrecken-Tomahawk-Raketen zur Verfügung stellen werde, um die Angriffe auf russische Infrastruktur zu verstärken. (Mehr dazu, was die Ukraine mit Tomahawks gegen Russland ausrichten könnte, erfahren Sie hier  .) Um Europa zu schützen, sei es notwendig, der Ukraine mehr Munition wie Flugabwehrmittel sowie Kurz- und Mittelstreckenwaffen zur Verfügung zu stellen, sagte Sikorski. Kremlchef Wladimir Putin hat die Vorstellung, sein Land könne ein Nato-Mitglied angreifen, als "Unsinn" bezeichnet. Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets  und Kamikazedrohnen beraten die Verteidigungsminister der Nato-Staaten an diesem Mittwoch ab 9 Uhr über gemeinsame Anstrengungen für bessere Abschreckung und Verteidigung. Thema dabei ist die Frage, ob der jüngst gestartete Bündniseinsatz zur Sicherung des Luftraums an der Ostflanke ausreichend ist, um Moskau vor weiteren Provokationen abzuhalten. Einige Mitgliedstaaten sind der Ansicht, dass die Nato künftig eine noch deutlich stärkere Präsenz im östlichen Bündnisgebiet zeigen sollte – auch um es Russland schwer zu machen, sich militärisch auf den Krieg gegen die Ukraine zu konzentrieren. Zudem geht es darum, welche Rolle die EU beim Aufbau eines effektiven Drohnenabwehrsystems an der Ostflanke spielen kann (mehr dazu, wie ein KI-gesteuertes Abwehrsystem für Europa aussehen könnte, erfahren Sie hier ). Im Hauptquartier der Militärallianz wird dabei vor allem an die Finanzierung gedacht. Auf EU-Ebene soll es dazu am Abend Gespräche der Verteidigungsminister geben. Von den 32 Nato-Staaten sind 23 gleichzeitig auch Mitglied der EU.