Datum15.10.2025 03:30
Quellewww.zeit.de
TLDRDas Bundeskabinett plant, die Aktivrente einzuführen, die es Beschäftigten im Rentenalter ab dem 1. Januar 2026 ermöglicht, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei zu verdienen. Diese Maßnahme soll Arbeiten im Alter attraktiver machen und rund 168.000 Menschen ansprechen. Mit geschätzten jährlichen Kosten von 890 Millionen Euro zielt die Regelung darauf ab, personelle Engpässe zu lindern und Erfahrung länger in Unternehmen zu halten, was auch jüngeren Arbeitnehmern zugutekommt.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Kabinett“. Lesen Sie jetzt „Schwarz-Rot will Aktivrente beschließen“. Die Aktivrente soll Gesetz werden. Das Bundeskabinett will den entsprechenden Gesetzentwurf heute beschließen, wie aus der Regierung verlautete. Geplant ist, dass Beschäftigte im Rentenalter künftig mit einem steuerfreien Zuverdienst bis zu 2.000 Euro im Monat weiterarbeiten können. Geplanter Startpunkt ist der 1. Januar 2026. Darauf hatten sich die Spitzen der Koalition bereits bei ihrem jüngsten Treffen vor einer Woche geeinigt. Nach dem Kabinettsbeschluss soll der Gesetzentwurf das parlamentarische Verfahren durchlaufen. Ein Steuerfreibetrag. Der soll bei Einnahmen aus nichtselbständiger Beschäftigung in Höhe von 2.000 Euro monatlich gelten. Der Gesetzentwurf, der der Deutsche Presse-Agentur vorliegt, führt aus: "Wer die gesetzliche Regelaltersgrenze erreicht und weiterarbeitet, kann seinen Arbeitslohn bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei erhalten (sog. Aktivrente)." Damit werde Arbeiten im Alter attraktiver. "Die Regelung schafft durch die Steuerfreistellung für Einnahmen aus nicht-selbständiger Beschäftigung, für die der Arbeitgeber Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung entrichtet, zusätzliche finanzielle Anreize." 890 Millionen Euro soll die Aktivrente pro Jahr kosten. Die Steuermindereinnahmen tragen mit jeweils 378 Millionen Euro in der vollen Jahreswirkung der Bund und die Länder, mit 134 Millionen die Gemeinden. Die Regierung geht davon aus, dass rund 168.000 Menschen von den Möglichkeiten Gebrauch machen. Knapp 672.000 Menschen sind im Alter ab 65 Jahren noch mehr als geringfügig beschäftigt. Angenommen wird, dass 25 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch ab 67 Jahren so beschäftigt bleiben oder durch die Aktivrente dazu angeregt werden. Der Entwurf verspricht "einen Anreiz, das Erwerbspotential älterer Menschen besser zu nutzen". Personelle Engpässe in vielen Bereichen sollten so entschärft, Erfahrungswissen solle länger in den Betrieben gehalten werden. Die Regierung sieht auch positive Effekte für jüngere Beschäftigte; die Aktivrente diene insgesamt der Generationen- und Verteilungsgerechtigkeit. "Dies stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig und trägt zum Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger bei", meinen die Gesetzesautoren. © dpa-infocom, dpa:251015-930-163388/1