Datum14.10.2025 19:36
Quellewww.spiegel.de
TLDRDas Pentagon plant eine neue Richtlinie, die die Berichterstattung über das US-Militär einschränkt, indem Journalisten eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnen müssen, um keine unautorisierten Informationen zu veröffentlichen. Mehrere Medien, darunter die "New York Times", "Washington Post" und CNN, lehnen diese neue Regelung ab und betrachten sie als Angriff auf die Pressefreiheit. Der National Press Club kritisierte die Entscheidung scharf und forderte deren Rücknahme. Die Richtlinie soll abgelehnt werden; andernfalls droht der Verlust der Akkreditierung bis Mittwoch.
InhaltDas Pentagon will die Berichterstattung über das US-Militär einschränken. Doch dagegen gibt es Widerstand mehrerer Medien. Auch ein Maga-naher Sender will die neue Richtlinie nicht unterschreiben. Medien wie die "New York Times" oder die "Washington Post" wehren sich gegen eine neue Nachrichtenrichtlinie des US-Verteidigungsministeriums. Ihre Journalistinnen und Journalisten würden ein Dokument des Pentagon nicht unterzeichnen, heißt es bei der "New York Times" . Laut dem Chefredakteur der Zeitung "The Atlantic", Jeffrey Goldberg, verstoßen die neuen Anforderungen für eine Akkreditierung gegen die Pressefreiheit. Wer aus dem Pentagon berichten will, muss künftig eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnen. Damit sollen sich Medienvertreter künftig verpflichten, keine Informationen mehr zu veröffentlichen, die das US-Verteidigungsministerium nicht freigegeben hat. Die Maßnahme rief bereits im September international Kritik hervor, weil die Regierung von Donald Trump damit die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten weiter einschränkt. Das Pentagon will damit offenkundig verhindern, dass geheime Informationen an Medien durchsickern. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte im September gesagt, Journalistinnen und Journalisten sollten ihren Ausweis tragen und die Regeln befolgen – oder nach Hause gehen. Bis zum späten Dienstagnachmittag Ortszeit haben Journalistinnen und Journalisten Zeit, die neue Richtlinie zu unterzeichnen. Tun sie dies nicht, müssen sie ihre Akkreditierung am Mittwoch abgeben. Unter den Medien, die die Richtlinie ablehnen, befinden sich auch der Sender CNN und der britische "Guardian". Und sogar der Sender Newsmax soll die Zustimmung für die Richtlinie verweigern, wie Medien berichten ; dabei steht Newsmax der Maga-Bewegung von Donald Trump nahe. Die Washingtoner Journalistenvereinigung National Press Club hatte die Richtlinien bereits im September als "direkten Angriff auf den unabhängigen Journalismus" bezeichnet. Der Verband hatte das US-Verteidigungsministerium aufgefordert, die Regelungen zurückzunehmen. Laut der "New York Times" sind allein mehr als 100 Mitglieder der Pentagon Press Association am Pontomac River in Arlington (Virginia) im Einsatz, um über das US-Militär zu berichten. Die Zahl könnte sich schlagartig drastisch verringern. Trump geht seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus in beispielloser Weise gegen Medien vor, die nach seiner Darstellung Lügen und Falschinformationen über ihn und seine Regierung verbreiten. Nach Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich die Lage für Journalistinnen und Journalisten in den USA seit dem Attentat auf den rechtsextremen Aktivisten Charlie Kirk am 10. September deutlich verschärft.