Datum31.12.2025 11:24
Quellewww.spiegel.de
TLDRIm Fall Jeffrey Epstein sind noch 5,2 Millionen Aktenseiten ungeprüft, was die Frist zur Veröffentlichung überschreitet. Das US-Justizministerium plant mit 400 Anwälten, die ab Januar die Dokumente sichten sollen. Dies wird die endgültige Freigabe verzögern. Trump, der zuvor die Veröffentlichung abgelehnt hatte, musste aufgrund von Druck einlenken. Epstein betrieb über Jahre einen Missbrauchsring, und sein Tod 2019 wurde als Suizid eingestuft. Sein Kontakt zu Trump in den 90er-Jahren wird weiterhin thematisiert.
InhaltViele Akten im Fall Epstein sollen erst noch geprüft werden, dabei ist die Frist zur Veröffentlichung längst abgelaufen. Nun ist klar, wann Anwälte der US-Regierung damit beginnen. Das US-Justizministerium muss im sogenannten Epstein-Fall noch 5,2 Millionen Aktenseiten durchsehen. Das geht aus einem Regierungsdokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Für die Prüfung der Unterlagen werden demnach 400 Anwälte benötigt. Von ihnen werde erwartet, dass sie drei bis fünf Stunden pro Tag für die Durchsicht von etwa je 1000 Dokumenten aufwenden. Sie sollen sich zwischen dem 5. und 23. Januar an die Arbeit machen. Die endgültige Freigabe aller Dokumente dürfte sich damit deutlich verzögern. Eigentlich hatte der Kongress dafür den 19. Dezember als gesetzliche Frist gesetzt. Eine Stellungnahme des Weißen Hauses und des Justizministeriums lag zunächst nicht vor. Vergangene Woche hatte das Justizministerium mitgeteilt, dass mehr als eine Million zusätzliche Dokumente aufgetaucht seien, die möglicherweise mit dem Epstein-Fall zusammenhängen. US-Präsident Donald Trump hatte eine Veröffentlichung der Akten lange abgelehnt. Erst nach zunehmendem Druck auch aus der eigenen Anhängerschaft lenkte er ein. Bislang öffentlich gemachtes Aktenmaterial wurde zum Teil nur stark geschwärzt freigegeben, was auch bei Trumps Republikanern für Unmut sorgt. In der Partei wird befürchtet, dass der Skandal sich negativ auf die Kongresswahlen im kommenden November auswirken könnte. Der besonders unter Reichen und Prominenten gut vernetzte Multimillionär Jeffrey Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Epstein soll auch einigen seiner Bekannten Minderjährige zum Sex zugeführt haben. Er wurde als Sexualstraftäter verurteilt und 2019 tot in einem Gefängnis aufgefunden. Sein Tod wurde als Suizid eingestuft. Trump und Epstein verkehrten in den Neunzigern und frühen Nullerjahren privat miteinander. Trump behauptet, dass diese Verbindung Mitte der Nullerjahre endete. Von Epsteins Verbrechen habe er nichts gewusst, erklärte der US-Präsident.