Antisemitismus: Elif Eralp: "Schutz jüdischen Lebens für uns zwingend"

Datum31.12.2025 10:57

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Linken-Spitzenkandidatin Elif Eralp weicht Antisemitismusvorwürfen der CDU entschieden zurück und betont ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Sie bekräftigt die Notwendigkeit, jüdisches Leben zu schützen und kritisiert die Polarisierung in Berlin sowie den Umgang der CDU mit dem Thema. Eralp fordert eine Politik, die die Bedürfnisse aller Berliner, sowohl jüdischer als auch palästinensischer Herkunft, berücksichtigt. Die Linke habe sich von antisemitischem Terror entschieden distanziert, dennoch gibt es innerhalb der Partei Uneinigkeit in Bezug auf Antisemitismus.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Antisemitismus“. Lesen Sie jetzt „Elif Eralp: "Schutz jüdischen Lebens für uns zwingend"“. Linken-Spitzenkandidatin Elif Eralp verwahrt sich gegen Antisemitismusvorwürfe der CDU. "Ich habe mich mein Leben lang gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus eingesetzt", sagte Eralp der Deutschen Presse-Agentur. "Ich lasse mir da nichts vorwerfen."  Ihre Partei grenze sich in einem Leitfaden klar vom antisemitischen Terror der Hamas und deren Unterstützern ab. Zugleich habe die Linke beim Parteitag beschlossen: "Schutz und Sicherheit jüdischen Lebens sind für uns zwingend." Sie gehe "davon aus, dass das trägt." Die CDU sei nicht gut beraten, mit dem Antisemitismusvorwurf Wahlkampf machen und "einen Kulturkampf zu führen", sagte Eralp. Die Polarisierung in der Stadt mache ihr Sorge. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner verstärke die Spaltung, weil er die Anliegen der palästinensischen Community ignoriere.  "Wir brauchen eine umarmende Politik, die die Schmerzen und Probleme aller Berlinerinnen und Berliner sieht, seien sie jüdisch oder palästinensisch", sagte die 44-Jährige, die nach der Abgeordnetenhauswahl 2026 an Wegners Stelle ins Rote Rathaus einziehen möchte. "Kürzlich hatte ich Besuch von einem Rabbiner mit Kippa, der auf dem Weg zu meinem Wahlkreisbüro zweimal beschimpft wurde", sagte sie. "Das ist ein Zustand, den man nicht hinnehmen kann, gerade nicht im Angesicht der deutschen Vergangenheit. Aber natürlich ist es auch nicht hinnehmbar, wenn mir Eltern palästinensischer Herkunft erzählen, dass ihr Kind in der Schule als Terrorist beschimpft wird." Die CDU und Wegner hatten der Linken mehrfach antisemitische Tendenzen vorgeworfen. Die Linke selbst zeigte sich in der Frage in der Vergangenheit oft uneins. Mehrere prominente Berliner Linke traten vor etwa einem Jahr aus der Partei aus, der sie eine unklare Haltung zum Antisemitismus vorwarfen. © dpa-infocom, dpa:251231-930-483346/1