41 Jungen nach Beschneidungsritualen in Südafrika gestorben

Datum31.12.2025 10:27

Quellewww.spiegel.de

TLDRIn Südafrika sind in diesem Jahr 41 Jungen bei traditionellen Beschneidungsritualen gestorben, was auf Fahrlässigkeit, schlechte Hygiene und fehlende medizinische Betreuung zurückgeführt wird. Diese kulturelle Praxis, die vor allem von den Xhosa und Ndebele praktiziert wird, soll Jungen auf das Erwachsenwerden vorbereiten. Trotz staatlicher Regulierung und Aufrufen, nur registrierte Einrichtungen aufzusuchen, bleibt die Zahl der Todesfälle hoch. Im Vorjahr kamen 28 Jungen ums Leben, 2024 waren es 38. Efforts, medizinische Alternativen zu fördern, waren bisher wenig erfolgreich.

InhaltFahrlässigkeit, schlechte Hygiene und mangelnde medizinische Betreuung führen dazu, dass in Südafrika immer wieder Jungen bei Beschneidungsritualen sterben. Dieses Jahr waren es mit 41 Toten besonders viele. Bei traditionellen Beschneidungsritualen sind in Südafrika dieses Jahr 41 junge Männer ums Leben gekommen. Das sagte Velenkosini Hlabisa, der Minister für kooperative Regierungsführung, in einem Interview des staatlichen Fernsehsenders Newzroom Afrika. Als Grund für die zahlreichen Todesfälle nannte der Politiker Fahrlässigkeit. Bei dieser kulturellen Praxis wird pubertierenden Jungen in ländlichen Gegenden die Vorhaut abgetrennt. Damit sollen sie auf ihre Rolle als Erwachsene vorbereitet werden. Beschnitten wird dabei oft fernab von Gesundheitseinrichtungen. Im Vorjahr waren dabei 28 junge Männer ums Leben gekommen, 2024 38 Jungen. Das Ritual, das in Südafrika unter anderem von den Volksgruppen Xhosa und Ndebele praktiziert wird, ist kulturell tief verwurzelt. Es umfasst neben der Beschneidung auch eine Unterweisung in Bezug auf die sozialen Pflichten junger Männer. Behörden und traditionelle Führer rufen regelmäßig dazu auf, nur bei registrierten Schulen an dem Ritual teilzunehmen, in denen medizinisch geschultes Personal die Bescheidungen vornimmt. Seit 2010 werden die zugelassenen Einrichtungen von der Regierung streng reguliert. Versuche, eine medizinische Beschneidung in Kliniken zu fördern, um gesundheitliche Risiken zu minimieren, hatten bislang kaum Erfolg.