»Tatort«-Vote: Wie gefiel Ihnen »Siebenschläfer« mit Martin Brambach?

Datum13.10.2025 05:47

Quellewww.spiegel.de

TLDRDer "Tatort" mit Martin Brambach, "Siebenschläfer", beleuchtet die Herausforderungen von Jugendunterbringung und deren Systemkritik. Der Krimi folgt dem Dezernatsleiter Schnabel, der selbst Kindereinrichtungen erlebt hat, bei den Ermittlungen zum Tod einer Ausreißerin. Trotz emotionaler Tiefe wurde der Plot als wenig spannend bewertet, was zur Vergabe von 5 von 10 Punkten führte. In Zukunft wird das Dresdner Ermittlerteam mit einer neuen Kommissaranwärterin, Milla Brandis, ergänzt. Der nächste Fall dreht sich um den Mord an einer Lehrerin.

Inhalt"Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber wo ich bin, will ich nicht bleiben": Der "Tatort" über eine Jugendeinrichtung hatte einige starke Momente – auch ohne die Slasher-Einlagen. Oder sind Sie anderer Meinung? Als Kind weggesperrt, als Erwachsener in gehobenen Beamtenkreisen erfolgreich: Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellte, war Dezernatsleiter Schnabel (Martin Brambach) einst in einem der berüchtigten DDR-Kinderheime untergebracht. Der Dresdner "Tatort" erzählte von dem Tod einer Ausreißerin aus einer Jugendunterbringung. Schnabel und Winkler (Cornelia Gröschel) mischten sich für ihre Untersuchung unter die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung. Schnabel versuchte sich einem dort lebenden Jungen zu nähern, suggerierte ihm sogar, dass vielleicht auch er Karriere bei der Polizei machen konnte. Der Junge hörte ihm zu – und trickste ihn dann doch aus. Melancholisch zitierte Schnabel am Ende ein Gedicht von Thomas Brasch über die Unbehaustheit der Menschen: "Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber / wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber / die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber / die ich kenne, will ich nicht mehr sehen". In unserer Kritik schrieben wir: "Dieser Fernsehkrimi stellt wichtige Fragen: Wie funktioniert das System Jugendunterbringung? Wer trägt es? Wer verdient an ihm? Weil es sich aber eben um einen ›Tatort‹ aus Dresden handelt, wird um das gesellschaftspolitische Thema ein Thrillergerüst hochgezogen. Im sächsischen TV-Revier setzt man ja sei geraumer Zeit auf klassisches Genre-Kino, in der das Ermittlungsteam immer wieder selbst ins Visier von Serienkillern und Psychopathen gerät, um von diesen dann zuweilen übel zugerichtet zu werden. Karin Hanczewski, Darstellerin der Komissarin Gorniak, ist mit dem letzten Fall aus diesem Parcours der Grausamkeiten ausgestiegen. Deshalb sind Winkler und Schnabel jetzt als Duo unterwegs. Auch diesmal wird auf Slasher-Schockmomente gesetzt. (...) Das Blöde ist, dass sich nicht der für einen Spannungs- und Grusel-Plot nötige Erzähl-Puls einstellt." Wir gaben 5 von 10 Punkten. Was ist Ihre Meinung über den Krimi? Nach dieser Duo-Folge wird zukünftig im Dresden-"Tatort" wieder ein Trio ermitteln: Lilja van der Zwaag übernimmt die Rolle der Kommissaranwärterin Milla Brandis. Ein erster Fall mit ihr befindet sich bereits im Dreh. Der Titel lautet "Das, was du zurücklässt". Es geht bei dem Fall um den Mord an einer Lehrerin.