Böllerverbot: Petition der Polizeigewerkschaft GdP sammelt fast drei Millionen Unterschriften

Datum30.12.2025 22:45

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie Polizeigewerkschaft GdP hat eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot gestartet, die bereits fast 2,8 Millionen Unterschriften gesammelt hat. Die GdP fordert aus Sicherheitsgründen ein Verkaufsverbot von Pyrotechnik für Privatpersonen und spricht sich für organisierte Feuerwerke aus. Der Landesvorsitzende Stephan Weh und Bundesvorsitzender Jochen Kopelke verlangen ein Treffen mit Innenminister Dobrindt, der bisher gegen ein Verbot ist, und warnen vor den Gefahren der Knallerei und „rechtsfreien Räumen“. Zehn Bundesländer möchten mehr Entscheidungsspielraum für Silvesterfeuerwerk.

InhaltDie Polizeigewerkschaft GdP warnt vor tödlichen Angriffen durch Böller. Ihre Petition für ein bundesweites Verbot stößt auf große Zustimmung. Die Polizisten verlangen ein Treffen mit Innenminister Dobrindt. Eine von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) gestartete Petition für ein bundesweites Böllerverbot ist bis Dienstagabend von rund 2,8 Millionen Menschen unterzeichnet worden. Nach Angaben des Kampagnenportals innn.it  ist sie damit die bislang größte Petition in Deutschland. Der Berliner GdP-Landesvorsitzende Stephan Weh forderte aus diesem Anlass ein Treffen mit Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), der ein Verbot bisher ablehnt. "Wir wollen nicht warten, bis einer unserer Kolleginnen oder Kollegen durch diesen sinnfreien Böllerwahnsinn in der Nacht sein Leben lässt", sagte Weh. "Deutschland ist bereit für ein Umdenken an Silvester." Die Gewerkschaft drängt aus Sicherheitsgründen auf ein Verkaufsverbot von Pyrotechnik an Privatpersonen und setzt auf organisierte, öffentliche Feuerwerke. Auch GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke warnte vor "rechtsfreien Räumen" durch die Knallerei. In einem Interview auf "t-online"  kritisierte er die ablehnende Haltung der Bundesregierung zu einem Verbot: "Jetzt muss sich Herr Dobrindt auch an der Silvesterbilanz messen lassen." Kopelke warf dem Minister zudem eine falsche Prioritätensetzung vor, da 15.000 Polizistinnen und Polizisten an den Grenzen gebunden seien und in Städten fehlten. Zehn Bundesländer wollen künftig mehr Entscheidungsfreiheit im Umgang mit Silvesterfeuerwerk. Das ergab eine SPIEGEL-Umfrage bei allen 16 Innenministerien. Welche Bundesländer das Böllern stärker selbst regeln wollen, lesen Sie hier  .