Datum30.12.2025 17:17
Quellewww.spiegel.de
TLDRDer Dax hat 2025 mit einem Anstieg von 23 Prozent das beste Börsenjahr seit 2019 erzielt, trotz der Wirtschaftsflaute in Deutschland. Er schloss am letzten Handelstag bei 24.490,41 Punkten. Insbesondere Rüstungsaktien profitierten, während Anleger Bedenken bezüglich möglicher Blasen und geopolitischer Unsicherheiten äußern. Experten erwarten, dass der KI-Boom und die Aktienmärkte 2026 weiter wachsen, warnen jedoch vor hohen Kursen und möglichem Blasenniveau, insbesondere im Technologiesektor.
InhaltVon der Wirtschaftsflaute in Deutschland zeigt sich der Dax unbeeindruckt. Fast ein Viertel hat der Leitindex 2025 zugelegt. Insbesondere Rüstungsaktien profitieren dieses Jahr. Anleger sorgen sich aber vor einer Blase. Am letzten Börsentag des Jahres hat der deutsche Aktienmarkt deutlich zugelegt und damit das beste Börsenjahr seit 2019 perfekt gemacht. Der Dax stieg über die Marke von 24.500 Punkten und schloss 0,57 Prozent höher bei 24.490,41 Zählern. Damit nähert sich der Leitindex dem Allzeithoch von 24.771 Punkten vom Oktober. Im Monat Dezember schaffte der Dax ein Plus von 2,7 Prozent und verzeichnete 2025 mit einem Anstieg von 23 Prozent das beste Jahr seit 2019. Damit schnitt das wichtigste deutsche Kursbarometer deutlich besser ab als der Eurozonenleitindex EuroStoxx und auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial. Im verkürzten Handel am Dienstag wurden bereits um 14 Uhr die Bücher für dieses Jahr geschlossen. Viele Anleger blieben der Börse zwischen den Jahren ohnehin fern, was für sehr geringe Handelsumsätze und damit bei einigen Einzelwerten für stärkere Kursausschläge sorgte. Die starke Dax-Bilanz steht im Gegensatz zur Wirtschaftsflaute in Deutschland. Die Blicke der Investoren richten sich oft aber nicht auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind die 40 im Dax geführten Konzerne international aufgestellt und machen den Großteil ihrer Umsätze im Ausland. Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners sprach von einem exzellenten Börsenjahr, verwies aber darauf, dass dies nur für die erste Jahreshälfte gilt, denn das zweite Semester sei "eher ein Seitwärtslaufen" gewesen. Von seinen 34 Rekordhochs habe der Dax 31 im ersten Halbjahr markiert und nur drei im zweiten. Wichtigstes geopolitisches Thema bleibt die Lage in der Ukraine: Die Rüstungswerte Rheinmetall, Hensoldt und Renk stiegen um bis zu 2,3 Prozent. Auch die Titel von Alzchem, einem Unternehmen für Spezialchemie, kletterten um 5,6 Prozent nach oben und weiteten den Jahresgewinn auf 172 Prozent aus. Das Unternehmen produziert einen Grundstoff für Sprengstoffe, die Aktien profitierten von der erhöhten Nachfrage im Rüstungssektor. Einige Börsenexperten mahnen jedoch zur Vorsicht. Anleger nehmen demnach auch viele Sorgen mit ins neue Jahr – etwa jene rund um den Ukrainekrieg, die US-Zinsen und eine mögliche Blase bei Technologieaktien. Viele Ökonomen und Strategen rechnen für 2026 noch mit einer Fortsetzung des KI-Booms und weiter steigenden Aktienmärkten. Doch die Unsicherheit, ob bereits ein Blasenniveau erreicht ist, wird die Anleger immer wieder umtreiben. Zudem seien die Kurse bereits sehr hoch – auch bei Aktien außerhalb des Technologiesektors.