Sächsische Schweiz: Wanderer folgte App-Empfehlung – Hund und Mann stürzen in die Tiefe

Datum30.12.2025 14:41

Quellewww.spiegel.de

TLDREin 49-jähriger Wanderer und sein Hund stürzten in der Sächsischen Schweiz fünf Meter tief und verletzten sich schwer, nachdem er einer Empfehlung der Wander-App Komoot gefolgt war. Die Route war steil und ungeeignet für Wanderungen. Der Mann wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, der Hund in eine Tierklinik. Laut dem DRK gab es bereits zuvor ähnliche Vorfälle mit der App, die schwierige Passagen nicht adäquat kennzeichnet. Pager sollten digitale Pläne mit eigener Einschätzung abgleichen, um sicher zu wandern.

InhaltEin 49-Jähriger ist mit seinem Hund in der Sächsischen Schweiz abgestürzt, beide wurden schwer verletzt. Der Wanderer nutzte eine App, mit der es laut DRK nicht zum ersten Mal Probleme gibt. Ein 49 Jahre alter Wanderer und sein Hund sind in der Sächsischen Schweiz an einer Felskante etwa fünf Meter tief gestürzt und haben sich dabei schwere Verletzungen zugezogen, wie die Bergwacht mitteilte. Demnach folgte der Mann der Empfehlung in einer App. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Das Unglück vom Sonntag geschah laut dem Deutschen Roten Kreuz am Fritschenstein bei Waltersdorf. Eine Begleiterin des Mannes alarmierte die Rettungskräfte, der Mann wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht, der Hund in eine Tierklinik. Der Sprecher des sächsischen DRK-Landesverbandes Kai Kranich sagte dem SPIEGEL, der Mann sei einer Empfehlung der App Komoot zu einem Aussichtspunkt gefolgt. Die Route sei jedoch steil sowie abschüssig gewesen und nicht für das Wandern ausgebaut. Es ist demnach nicht das erste Mal, dass es solche Probleme gibt. In der App würden schwierige Passagen mitunter nicht als solche angezeigt, sagte Kranich. Man habe deswegen schon mehrfach Menschen retten müssen. Für die Sächsisch-Böhmische Schweiz empfiehlt das DRK Wanderkarten oder die App "Mappy.com". Komoot teilt auf Anfrage mit, dass man den Vorfall bedauere und auf schnelle Genesung der beiden Verletzten hoffe. Man könne aber nicht bestätigen, dass Komoot an dem Vorfall beteiligt sei. Man habe das Gebiet überprüft und festgestellt, dass potenziell gefährliche Wege klar mit Warnhinweisen gekennzeichnet seien. Man ermutige Nutzer stets dazu, die digitale Planung mit ihrer eigenen Beurteilung des Geländes und ihrer persönlichen Fitness abzugleichen, um sicher unterwegs zu sein. Bereits am Montag rückte die Bergwacht Bad Schandau zum nächsten Einsatz aus. Sie retteten nach eigenen Angaben einen 21-jährigen Touristen, der an der Rotkehlchenstiege bei Schmilka bei winterlichen Bedingungen in der Dunkelheit festsaß. Er hatte laut DRK mit der App "Outdooractive" eine Route geplant, die länger gedauert habe, als er dachte. Als es dunkel und kalt wurde, habe er den Notruf gewählt. Die Bergwacht begleitete den Mann nach unten. Das Problem war dieses Mal laut DRK-Sprecher Kranich nicht die App, sondern die Nutzung. Die Bergwacht schrieb auf Instagram: Tourenplanung, passende Ausrüstung und Ortskenntnis seien "im Winter unerlässlich".