Datum30.12.2025 14:15
Quellewww.spiegel.de
TLDRAm Flughafen Hannover kam es zu einer vorübergehenden Sperrung wegen Sichtungen von Drohnen, was den Transport eines dringend benötigten Spenderherzens für eine Organtransplantation gefährdete. Das Team, das das Herz zur Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bringen sollte, erreichte die Klinik 45 Minuten später als geplant. Die Ärztin Theresa Holst warnte, dass eine weitere Verzögerung irreversible Schäden am Organ verursacht hätte. Die Sperrung dauerte von 21.47 Uhr bis 0.16 Uhr und betraf sieben Flugzeuge.
InhaltDrohnenpiloten haben offenbar eine Organtransplantation gefährdet. Wegen der Sichtungen der Flugobjekte war der Flughafen Hannover gesperrt und bremste damit auch den Transport eines dringend benötigten Herzens aus. Am Freitagabend stand der Flugverkehr am Airport Hannover wegen Drohnensichtungen vorübergehend still. Das war nicht nur ärgerlich für zahlreiche Passagierinnen und Passagiere – sondern gefährdete offenbar auch eine Herztransplantation. Das berichteten der NDR und die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" ("HAZ"). Den Fall öffentlich gemacht hatte die Ärztin Theresa Holst. Sie schrieb bei Instagram: "An die Drohnenflieger, die gestern Abend den Flughafen Hannover lahmgelegt haben: Wegen eurer Aktion wären wir beinahe nicht rechtzeitig bei unserem Patienten angekommen." Holst war den Berichten zufolge Teil des Teams, das das Spenderherz für einen schwer kranken Patienten per Flugzeug zur Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bringen sollte. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. "Wir waren schon im Auto, das uns von der Entnahmeklinik zum Flughafen bringen sollte", sagte Holst dem NDR. Als sie von der Sperrung des Flughafens erfahren hätten, hätten sie überlegt, wie sie sonst nach Hannover kommen könnten, es hätte jedoch alles zu lange gedauert. "Als wir dann doch noch die Nachricht bekommen haben, dass der Flughafen Hannover wieder geöffnet ist, sind wir sofort los und nach unserer Ankunft direkt mit Blaulicht in die MHH", sagte die Ärztin der "HAZ". Woher sie unterwegs waren, sagte sie aus Datenschutzgründen nicht. Schließlich kam das Team mit dem Herz laut NDR 45 Minuten später als geplant in der MHH an. Wären es fünf Minuten mehr gewesen, dann hätte man das Organ vermutlich "in die Tonne werfen können", sagte die Ärztin. Der Grund: Bei längerem Warten kommt es zu irreversiblen Schäden durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff. In diesem Fall ging es offenbar noch mal glatt: Die OP sei gut verlaufen, sagte die Ärztin der "HAZ". Nach Angaben eines Flughafensprechers dauerte die Sperrung am Freitagabend von 21.47 Uhr bis 0.16 Uhr. Sieben Flugzeuge seien betroffen gewesen und unter anderem nach Paderborn, Bremen, Düsseldorf und Frankfurt umgeleitet worden. Zwei Flüge seien wegen der Sperrung nicht in Hannover gelandet und hätten daher auch nicht am Samstag starten können, sagte der Sprecher. Damit hätten Verbindungen nach Frankfurt und Paris ausfallen müssen. Mindestens vier Drohnen seien gesichtet worden, sagte ein Polizeisprecher dem NDR. Unklar ist jedoch, woher die Drohnen kamen und wer sie gesteuert hat.