Datum30.12.2025 11:20
Quellewww.zeit.de
TLDRMaximilian Tayenthal, Mitbegründer der Neobank N26, zieht sich vorzeitig als Co-CEO zum 31. Dezember 2025 zurück. Dies geschieht im Kontext wiederholter Probleme mit der Finanzaufsicht Bafin, die N26 wegen Geldwäschemanagement kritisierte. Der Finanzvorstand Arnd Schwierholz wird interimistisch den Posten übernehmen. Valentin Stalf trat bereits im September zurück. Der britische Bankmanager Mike Dargan wird als neuer Vorstandschef erwartet, während N26 unter neuen Aufsichtsratsleiter Andreas Dombret eine Führungsumstrukturierung vollzieht.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Neobank“. Lesen Sie jetzt „N26-Mitbegründer zieht sich aus operativem Geschäft zurück“. Der Mitbegründer der Digitalbank N26, Maximilian Tayenthal, zieht sich schneller aus dem operativen Geschäft zurück als erwartet. Der Österreicher kündigte an, seine Rolle als Co-CEO bereits zum 31. Dezember 2025 niederzulegen und nicht - wie ursprünglich geplant - im April 2026. Übergangsweise wird Finanzvorstand Arnd Schwierholz den Posten übernehmen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über den vorzeitigen Führungswechsel berichtet. Der zweite Mitbegründer von N26, Valentin Stalf, war bereits im September zurückgetreten. Wegen wiederholter Probleme mit der Finanzaufsicht hatten viele Investoren auf eine Ablösung der beiden Gründer und auf neue Manager an der Spitze der Bank gedrängt. So hatte die deutsche Bankenaufsicht Bafin N26 wiederholt für verspätete Geldwäscheverdachtsmeldungen und Defizite in ihren Kontrollsystemen kritisiert, was 2024 zu einer Geldbuße von 9,2 Millionen Euro führte. Die Finanzaufsicht beschränkte das Neukundenwachstum monatelang auf maximal 50.000 Anmeldungen pro Monat und setzte zeitweise einen Sonderbeauftragten ein, um die internen Prozesse zu überwachen. Im Dezember hatte die Bafin zusätzliche Eigenmittelanforderungen sowie Geschäftsbeschränkungen für das Berliner Institut erlassen. "Die Bank darf in den Niederlanden kein Neugeschäft mehr mit Hypothekenkrediten betreiben", hieß es. Zudem schickt die Bafin erneut einen Sonderbeauftragten zu N26. Eine Schlüsselfigur bei der Neuaufstellung der Führungsspitze von N26 ist der britische Bankmanager Mike Dargan, bislang Technologievorstand der Schweizer Großbank UBS. Er soll bei der Berliner Neobank alleiniger Vorstandschef werden, ist aber noch einige Monate lang vertraglich an die UBS gebunden. Mit Dargans Verpflichtung hat der neue N26-Aufsichtsrat unter dem neuen Chef Andreas Dombret die unklare Führungssituation an der Spitze von N26 innerhalb kurzer Zeit beendet. © dpa-infocom, dpa:251230-930-479820/1