NoLo-Weine: Italien gibt grünes Licht für alkoholfreien Wein

Datum30.12.2025 11:19

Quellewww.zeit.de

TLDRItalien hat ein Dekret unterzeichnet, das die Produktion von alkoholfreiem Wein legalisiert und einen klaren steuerlichen Rahmen schafft. Dies folgt auf die EU-Regularien von 2021, die entalkoholisierten Wein anerkennen. Trotz anfänglicher Widerstände traditioneller Winzer und des Landwirtschaftsministers reagiert Italien nun auf die wachsende Nachfrage nach alkoholfreien und alkoholarmen Weinen. Das Dekret regelt Genehmigungen, Lagerung und Transport, was Weingütern neue Chancen eröffnet und den langfristigen Wandel in der Weinindustrie unterstützt.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „NoLo-Weine“. Lesen Sie jetzt „Italien gibt grünes Licht für alkoholfreien Wein“. Lange Zeit galt in Italien eine ungeschriebene Regel: Wein ohne Alkohol ist kein Wein. Doch nun öffnet sich das Land für die Produktion von entalkoholisiertem Wein. Finanz- und Landwirtschaftsministerium in Rom unterzeichneten ein Dekret, mit dem der steuerliche Rahmen für die inländische Produktion alkoholfreier Weine offiziell festgelegt wird. Die italienische Weinindustrie wartete mehrere Monate auf das endgültige grüne Licht dafür. Seit 2021 gilt Wein, dem der Alkohol entzogen wurde, in der EU auch als Wein. Italien hatte sich lange Zeit gewehrt, diese Verordnung zu übernehmen. Traditionsbewusste Winzer fürchteten eine Verwässerung der italienischen Weinkultur. Auch Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida von der Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) sprach sich zunächst dagegen aus. Vor gut einem Jahr jedoch die Kehrtwende: Italien reagierte auf die wachsende Beliebtheit von alkoholfreien und alkoholarmen Weinen (NoLo-Weinen - no and low alcohol) und machte den Weg für die Produktion von entalkoholisiertem Wein grundsätzlich frei. Ein klarer Rechtsrahmen dafür fehlte jedoch noch. Das nun unterzeichnete Dekret schafft Klarheit bei Verbrauchssteuern, Genehmigungen und Vertrieb. Außerdem regelt es Zulassung, Lagerung sowie administrative Pflichten und Transportvorschriften für NoLo-Weine. Damit können Weingüter laufende Projekte konkretisieren. Lollobrigida erklärte, es eröffneten sich neue Chancen. Vertreter der Weinindustrie begrüßten den Schritt ausdrücklich. Die Nachfrage nach Weinen mit geringerem Alkoholgehalt könne nicht länger als Modeerscheinung betrachtet werden, sondern als langfristiger Wandel. © dpa-infocom, dpa:251230-930-479793/1