Datum14.10.2025 15:02
Quellewww.spiegel.de
TLDRInstagram führt neue Jugendschutzrichtlinien ein, um Minderjährige vor ungeeigneten Inhalten zu schützen, basierend auf den US-Altersfreigaben. Diese Regelung, die zunächst in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien gilt, erlaubt Jugendlichen unter 18 Jahren den Zugang zu Inhalten, die mit der PG-13-Einstufung vergleichbar sind. Instagram-Chef Mosseri warnt, dass die Filter nicht perfekt sind. Die neuen Richtlinien sollen in Europa und Deutschland 2026 eingeführt werden, wo die FSK 12 als Maßstab dienen wird. Eltern erhalten erweiterte Kontrollmöglichkeiten.
InhaltMinderjährige sollen auf Instagram künftig vor altersungeeigneten Inhalten geschützt werden. Der Mutterkonzern Meta orientiert sich bei den Filtern an Vorgaben für die Filmindustrie. Instagram führt neue Jugendschutzrichtlinien ein, die sich an den Altersfreigaben der US-Filmindustrie orientieren. Das hat der Mutterkonzern Meta in einem Blogpost angekündigt . Die neue Regelung gilt zunächst in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. In den vier Ländern sollen Jugendliche unter 18 Jahren bei Instagram künftig nur noch Inhalte sehen, die vergleichbar mit Filmen der US-Altersfreigabe PG-13 sind. Diese Einstellung gilt standardmäßig und kann nur mit Zustimmung der Eltern geändert werden. PG-13 steht für "Parental Guidance" (Elterliche Anleitung) und das Alter der Kinder. Filme und Videos mit dieser Einstufung sind nach diesen Richtlinien für Kinder unter 13 Jahren möglicherweise nicht geeignet, weil etwa Drogenkonsum gezeigt oder Gewalt realistisch dargestellt wird. Nacktszenen können bei Filmen mit dieser Einstufung vorkommen, allerdings nicht in einem sexuellen Kontext. Instagram-Chef Mosseri warnt allerdings, dass die Filter nicht perfekt arbeiten werden: "Genau wie in einem Film, der ab 13 Jahren freigegeben ist, werden Jugendliche gelegentlich Schimpfwörter oder anzügliche Szenen sehen, aber insgesamt ist dies eine wesentliche Änderung unserer Inhaltsrichtlinien für Jugendliche, und wir werden diese im Laufe der Zeit weiter verbessern." A post shared by Adam Mosseri (@mosseri) Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Der Dienst aus dem Facebook-Konzern Meta will seine neuen Jugendschutzrichtlinien später auch in Europa und Deutschland aktivieren – vermutlich im ersten Quartal 2026. Statt der US-Altersfreigabe PG-13 soll hier die vergleichbare Regel der deutschen FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) für 12-Jährige und jünger (FSK 12) angewendet werden. Instagram verschärft seine Inhaltsrichtlinien darüber hinaus selbst: Inhalte mit Kraftausdrücken, riskanten Stunts oder Darstellungen von Drogenutensilien sollen künftig nicht mehr empfohlen oder angezeigt werden. Teenager können zudem keinen Accounts mehr folgen, die regelmäßig für die Altersgruppe unangemessene Inhalte teilen. Instagram hatte im vergangenen Dezember in Deutschland und in anderen europäischen Ländern spezielle Nutzerkonten für Teenager eingeführt. Mit ihnen bekommen Eltern und andere Erziehungsberechtigte automatisch mehr Kontrollmöglichkeiten über die Instagram-Aktivitäten ihrer Kinder. Um bei Instagram ein Konto eröffnen zu können, muss man mindestens 13 Jahre alt sein. Als "Teenager" bezeichnet die Plattform alle Nutzer, die 13 bis 17 Jahre alt sind. Dabei gelten für 13- bis 15-Jährige strengere Regeln als für die 16- und 17-Jährigen. Die Konten für 13- bis 15-Jährige werden automatisch auf "privat" gestellt. So können nur direkte Kontakte die von diesen Konten geposteten Inhalte sehen und mit den Kindern interagieren. Anstößige Kommentare oder Nachrichten werden in der App unterdrückt. Ähnlich wie bei den Teen-Konten haben Eltern und Erziehungsberechtigte Möglichkeiten, die Regeln strenger oder lockerer zu fassen. In dem Blogeintrag von Meta heißt es dazu: "Weil wir wissen, dass Familien unterschiedlich sind, führen wir auch eine neue, strengere Einstellung für Eltern ein, die für ihre Teenager eine restriktivere Einstellung bevorzugen." Gleichzeitig können die Eltern aber auch dafür sorgen, dass ältere Jugendliche mehr Inhalte zu Gesicht bekommen, als die PG-13-Filter erlauben.