Datum30.12.2025 04:01
Quellewww.zeit.de
TLDRDie Anzahl der offenen Ermittlungsverfahren in Nordrhein-Westfalen hat mit fast 284.000 einen neuen Höchststand erreicht, ein Anstieg im Vergleich zu 249.000 im Vorjahr. Hauptursachen sind vermehrte Fälle in den Bereichen Diebstahl, Betrug und Verkehrsstraftaten. Um die Staatsanwaltschaften zu entlasten, wurden seit 2018 über 700 neue Stellen geschaffen, mit weiteren 58 geplanten für 2026. Ab Januar 2026 soll die elektronische Akte die Bearbeitung der Verfahren erleichtern, unterstützt durch digitalisierte Daten von der Polizei.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „NRW-Justiz“. Lesen Sie jetzt „Berg der offenen Ermittlungsverfahren weiter gewachsen“. Der Berg unerledigter Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften in Nordrhein-Westfalen hat einen neuen Höchststand der vergangenen Jahre erreicht. Ende September waren es fast 284.000 offene Verfahren, wie das NRW-Justizministerium auf dpa-Anfrage mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es zum gleichen Stichtag noch knapp 249.000. Die Verfahrenseingänge hätten auch in den ersten drei Quartalen 2025 auf einem hohen Niveau gelegen. Zum Vergleich: Ende 2019 waren es noch knapp 176.000 offene Verfahren. Der Anstieg der Verfahrenszahlen sei in diesem Jahr in mehreren Sachgebieten festzustellen: etwa bei Diebstahl und Unterschlagung, Betrug und Untreue, Verkehrsstraftaten und Geldwäsche. Aufgrund der hohen Auslastung der Staatsanwaltschaften seien diese in den vergangenen Jahren erheblich mit Personal verstärkt worden. In den Jahren 2018 bis 2024 seien über 700 neue Stellen neu eingerichtet worden, darunter über 300 Planstellen für Staatsanwälte. Der Entwurf des Haushaltsplans 2026 sehe eine weitere Verstärkung des staatsanwaltlichen Dienstes um insgesamt 58 Planstellen sowie im Unterstützungsbereich um insgesamt 38 Planstellen und Stellen vor. "Daneben überprüfen wir, wie die Arbeitsorganisation bei Staatsanwaltschaften optimiert und noch stärker digitalisiert werden kann", hieß es aus dem Justizministerium. Zum 1. Januar 2026 werden alle Gerichte und Staatsanwaltschaften mit der elektronischen Akte arbeiten. Die Daten werden von der Polizei digital zugeliefert. Dadurch erhofft man sich eine leichtere Bearbeitung der Verfahren. © dpa-infocom, dpa:251230-930-478442/1