Venezuela: CIA leitete offenbar Drohnenangriff der USA auf Hafenanlage

Datum30.12.2025 03:48

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie CIA leitete einen Drohnenangriff auf eine Hafenanlage in Venezuela, die angeblich für den Drogenhandel genutzt wird, im Rahmen von US-geheimdienstlichen Operationen. Präsident Trump bestätigte die Attacke, die keine Verletzten forderte. Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela eskaliert, während die US-Regierung den Einsatz zur Bekämpfung von Drogenkartellen begründet. Venezuelas Präsident Maduro sieht in den Aktionen einen Versuch, die Regierung zu stürzen. Russland und China kritisieren die US-Intervention und warnen vor den rechtlichen Konsequenzen.

InhaltDonald Trump hatte den Vorfall verkündet, nun legt der Sender CNN nach: Demnach war der US-Auslandsgeheimdienst federführend beim Beschuss eines Docks in Venezuela. Der Konflikt dürfte sich noch einmal verschärfen. Häppchenweise werden neue Details zu dem US-Schlag in Venezuela bekannt. Am 26. Dezember hatte Donald Trump den Vorfall in einem Nebensatz erwähnt, gestern wurde er dann ein wenig deutlicher. Jetzt schließlich liefert der US-Sender CNN   einige konkrete Angaben zu dem Beschuss, bei dem es sich um die erste bekannte Attacke an Land handeln dürfte. Demnach leitete der US-Auslandsgeheimdienst CIA den Drohnenangriff auf eine Hafenanlage an der Küste von Venezuela. Wann genau dies passiert ist, ist nicht ganz klar. Trump hatte am Montag (Ortszeit) erklärt, die Attacke habe "vor zwei Nächten" stattgefunden. Laut CNN handelte es sich bei dem Ziel um ein abgelegenes Dock, von dem die US-Regierung annimmt, dass es zum Transport von Drogen genutzt wird. Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben, so der Sender. Obwohl die CIA federführend war, hätten Spezialeinheiten der US-Armee wichtige Informationen zugeliefert, heißt es in dem Bericht weiter. Im Oktober hatte Trump öffentlich bestätigt, dass er verdeckte Einsätze der CIA in Venezuela genehmigt habe. Trump hatte in Florida nur die groben Umrisse der Aktion geschildert. "Ich weiß nicht, ob Sie es gelesen oder gesehen haben, sie haben eine große Anlage oder eine große Einrichtung, von der aus die Schiffe kommen", sagte er vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida. Trump ergänzte: "Vor zwei Nächten haben wir die ausgeschaltet. Wir haben sie also sehr hart getroffen." Die USA haben in den vergangenen Monaten immer wieder Boote in der Karibik angegriffen, die angeblich Drogen schmuggelten (mehr dazu hier im SPIEGEL-Faktencheck). Beweise dafür liegen praktisch nicht vor. Außerdem wurden Soldaten, Kriegsschiffe, ein Flugzeugträger und ein Langstreckenbomber in die Region nahe Venezuela verlegt. Ihr Vorgehen begründet die US-Regierung mit dem Kampf gegen Drogenkartelle. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sieht dahinter aber den Versuch, einen Machtwechsel im Land zu erzwingen. Das Land verfügt über gewaltige Ölreserven – und US-Präsident Trump macht keinen Hehl daraus, dass er Zugriff haben will. (Mehr dazu, auf welche Bodenschätze es die USA in Venezuela abgesehen haben, lesen Sie hier  .) Angesichts der eskalierenden Spannungen zwischen Venezuela und den USA war es erst am Weihnachtstag in einer Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats zu einem lebhaften Schlagabtausch gekommen. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, erklärte, Venezuelas Staatschef Maduro sei kein legitimer Präsident, sondern ein Krimineller, der die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl in Drogengeschäfte stecke. In den vergangenen Wochen hatten US-Streitkräfte mehrere Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht. Der russische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, warf den USA angesichts des zunehmenden Drucks und der illegalen Blockade der venezolanischen Küste das Verhalten eines "Cowboys" vor, das dramatische Folgen haben könne. Die Blockade verstoße gegen zentrale Normen des Völkerrechts und die Uno-Charta. China, das Öl auf Venezuela bezieht, verurteilte das unilaterale Handeln der USA als "Mobbing" und kritisierte die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Karibikstaats. Dies gefährde Frieden und Stabilität in Lateinamerika. Die Freiheit der Schifffahrt müsse gewährt bleiben.