Datum30.12.2025 01:28
Quellewww.zeit.de
TLDRDie US-Regierung hat den Vereinten Nationen für 2024 nur noch zwei Milliarden Dollar an humanitärer Hilfe zugesagt, deutlich weniger als in den vorherigen Jahren. Die Unterstützung wird künftig über das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) an 17 ausgewählte Länder verteilt, während Regionen wie der Jemen und Afghanistan keine US-Mittel erhalten. Trotz der Kürzungen bleiben die USA der größte Geber humanitärer Hilfe, während die UN aufgrund unzureichender Mittel nur 98 Millionen Menschen helfen konnte.
InhaltDie US-Regierung sagt den UN für das kommende Jahr nur noch zwei Milliarden Dollar an Hilfsgeldern zu. Die Zahlungen sollen an 17 ausgewählte Länder gehen. Die US-Regierung hat den Vereinten Nationen für das kommende Jahr zwei Milliarden Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro) an humanitärer Hilfe zusagt – deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Bereits in diesem Jahr sank der Betrag auf 2,7 Milliarden Dollar. 2022 waren es noch mehr als 14 Milliarden Dollar gewesen, in den beiden darauffolgenden Jahren beliefen sich die US-Hilfen auf je elf Milliarden Dollar. Die USA wollen mit ihrer Zusage die Art ihrer Unterstützung für die humanitäre Arbeit der UN grundlegend verändern. Anstatt Zahlungen an einzelne UN-Organisationen zu leisten, werden die USA ihre Beiträge an das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) zahlen. Die US-Hilfen werden dann an 17 ausgewählte Länder weitergeleitet, darunter die Demokratische Republik Kongo, Haiti, Myanmar, den Sudan und die Ukraine. Keine US-Mittel bekämen der Jemen, Afghanistan und der Gazastreifen im Rahmen des neuen Mechanismus, sagte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher. Die UN würden sich um Unterstützung von anderen Gebern für diese Regionen bemühen. Der Gazastreifen werde auf einem gesonderten Weg behandelt, sagte Jeremy Lewin, Staatssekretär im US-Außenministerium. Die USA hätten nach der von der Regierung von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenruhe im Gazastreifen bereits mehr als 300 Millionen Dollar für die UN-Organisationen genehmigt. Zudem würden die USA daran arbeiten, weitere Geber für einen gemeinsamen Fonds für den Gazastreifen zu gewinnen. Der Zentrale Nothilfefond der UN, der bei neuen Notlagen oder einer raschen Verschärfung bestehender Krisen schnelle Hilfe leistet, wird ebenfalls mit US-Geldern unterstützt. UN-Daten zufolge sind die USA nach wie vor der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe. Für das laufende Jahr hatte die UN zu Hilfen in Höhe von mehr als 45 Milliarden Dollar aufgerufen. Dies brachte aber lediglich Hilfszusagen in Höhe von zwölf Milliarden Dollar ein. Die UN konnte infolgedessen nur 98 Millionen Menschen helfen, 25 Millionen weniger als im Jahr zuvor. Entscheidend für diese Entwicklung waren die USA, die unter Präsident Trump ihre Auslandshilfen deutlich reduziert haben. Die UN schätzt, dass etwa 240 Millionen Menschen weltweit unter Kriegen, Epidemien oder Naturkatastrophen leiden und deshalb auf Nothilfe angewiesen sind.