Datum29.12.2025 21:17
Quellewww.spiegel.de
TLDRRussland beschuldigt die Ukraine, eine Residenz von Kremlchef Wladimir Putin mit Drohnen angegriffen zu haben, was Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj bestreitet. Donald Trump kritisierte diesen vermeintlichen Angriff als ungünstig in Anbetracht der Friedensgespräche. Putin informierte Trump über den Vorfall und äußerte sich wütend. Die Ukraine betrachtet die Vorwürfe als Vorwand für neue Angriffe auf Kiew. Kremlberater Juri Uschakow erklärte, dass Russland seine Position in den Verhandlungen über ein Kriegsende überarbeiten werde.
InhaltRussland wirft der Ukraine einen Angriff auf eine Residenz von Kremlchef Putin vor. Wolodymyr Selenskyj bestreitet den Angriff. Nun hat sich Donald Trump geäußert. Und zwar sehr deutlich. Russland behauptet, die Ukraine habe eine Residenz von Kremlchef Wladimir Putin angegriffen. US-Präsident Donald Trump hat die Attacke, die Wolodymyr Selenskyj bestreitet, nun verurteilt. Angesichts der laufenden Gespräche über eine mögliche Beendigung des Kriegs sei es "nicht der richtige Zeitpunkt" für einen solchen Angriff, sagte Trump zu Journalistinnen und Journalisten auf seinem Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida. "Es ist eine Sache, offensiv zu sein, weil sie offensiv sind. Es ist eine andere Sache, sein Haus anzugreifen", sagte Trump. Putin habe ihn telefonisch darüber früh am Morgen informiert, "dass er angegriffen wurde". Trump fügte hinzu, Putin sei darüber "sehr wütend". Auf die Frage einer Reporterin, welche Beweise es für den Angriff gebe, antwortete Trump: "Wir werden es herausfinden. Vielleicht hat die Attacke nicht stattgefunden, das ist auch möglich. Aber Präsident Putin teilte mir heute Morgen mit, dass es passiert ist." Russland wirft der Ukraine vor, Putins Residenz in der Region Nowgorod zwischen Moskau und Sankt Petersburg in der Nacht zum Montag mit 91 Drohnen angegriffen zu haben. Nach Angaben aus Moskau seien sämtliche Drohnen von der russischen Flugabwehr zerstört worden. Außenminister Sergej Lawrow sprach von einem "terroristischen Angriff" und kündigte "Vergeltungsmaßnahmen" an. Die Regierung in Kyjiw wies die Vorwürfe als "verdammten Schwachsinn der Russischen Föderation" zurück. Präsident Selenskyj erklärte, Moskau wolle damit lediglich einen Vorwand schaffen für neue Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt. Wegen des vermeintlichen Drohnenangriffs habe Kremlchef Putin Trump bei einem Telefonat darüber informiert, dass Russland seine Position bei den Verhandlungen über ein Kriegsende in der Ukraine überarbeiten werde, so Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow. Der Kreml hoffe auf Verständnis der USA, dass Russland nun seine Position bei den Verhandlungen überdenke. Russlands Anschuldigungen erfolgten einen Tag nach einem Treffen zwischen Selenskyj und Trump in Mar-a-Lago, bei dem laut beiden Seiten über Optionen für ein Ende des Kriegs gesprochen worden war. Während Trump betonte, Putin habe "Friedenswillen" gezeigt, griff Russland am Wochenende erneut Ziele in Kyjiw an.