»El Gerente«: Verbrecherboss aus Ecuador in Arabischen Emiraten gefasst

Datum29.12.2025 21:09

Quellewww.spiegel.de

TLDRRoberto Carlos Álvarez Vera, bekannt als "El Gerente", ein gefragter Verbrecherboss aus Ecuador, wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten verhaftet. Er ist Anführer der kriminellen Organisation Comandos de la Frontera und wird mit Drogenhandel, Geldwäsche und dem Tod von elf Soldaten in Verbindung gebracht. Ecuador leidet unter steigender Kriminalität und Gewalt, weshalb viele Bürger eine harte Gangspolitik fordern. Präsident Daniel Noboa plant, Álvarez Vera nach Ecuador auszuliefern, um ihn vor Gericht zu stellen.

InhaltSie nannten ihn den "Manager": Roberto Carlos Álvarez Vera, ein international gesuchter Gangsterchef aus Ecuador, ist kein freier Mann mehr. Geschnappt wurde er jedoch nicht in seiner Heimat. Sein Leben in Freiheit ist vorbei: Roberto Carlos Álvarez Vera, ein mächtiger ecuadorianischer Verbrecherboss, ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefasst worden. "El Gerente", übersetzt etwa "der Manager", sei international gesucht und von den "fähigen Behörden" der Emirate verhaftet worden, teilte das Außenministerium Ecuadors auf X mit. Der Zugriff sei auf Antrag der ecuadorianischen Behörden erfolgt, hieß es weiter. "El Gerente", der Anführer der kriminellen Organisation Comandos de la Frontera (Grenzkommandos) werde nun an Ecuador ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt, schrieb Präsident Daniel Noboa auf der Nachrichtenplattform X: "Er glaubte, er sei unangreifbar, weil ihn frühere Regierungen geschützt hatten; er irrte sich", schrieb Noboa über den Gefassten. "El Gerente" wird vorgeworfen, am internationalen Drogenhandel und Geldwäsche im großen Stil beteiligt zu sein. Seinen Reichtum soll er unter anderem mit illegalen Bankgeschäften vermehrt haben. Zudem bezahlte er offenbar mehrere bewaffnete Gruppierungen. Unter anderem soll er auch für den Tod von elf Soldaten verantwortlich sein, die im Mai bei einem Einsatz gegen den illegalen Bergbau im Amazonasgebiet von mutmaßlichen Mitgliedern der Comandos de la Frontera mit Granaten und Sturmgewehren angegriffen worden waren. Die Gruppe stammt eigentlich aus dem Nachbarland Kolumbien, hat ihr Einflussgebiet aber mittlerweile bis nach Ecuador ausgedehnt. Sie ist in Rauschgifthandel, Schutzgelderpressung und illegalen Bergbau verwickelt. Das einst relativ sichere Ecuador leidet unter Gewalt und Kriminalität. Die Zahl der Morde stieg nach Angaben der Beobachtungsstelle für organisiertes Verbrechen im ersten Halbjahr 2025 um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf den höchsten Wert in der jüngeren Geschichte des südamerikanischen Landes. Mehrere Gangs kämpfen um die Kontrolle des lukrativen Drogengeschäfts. Die meisten Ecuadorianer wünschen sich eine Politik der harten Hand gegen die Kriminalität, das zeigte sich an der zurückliegenden Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2025, aus der Noboa als Sieger hervorging. Ob er das schafft, ist allerdings fraglich. Unsere Analyse dazu lesen Sie hier.