Gaza - Abu Obeida: Hamas bestätigt Tötung von Sprecher der Kassam-Brigaden bei Angriff im August

Datum29.12.2025 19:19

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie Hamas hat den Tod von fünf hohen Mitgliedern, darunter ihren ehemaligen Sprecher Abu Obeida, bei israelischen Angriffen während des Gazakriegs bestätigt. Die israelische Armee setzt ihre Angriffe auf Hamas trotz einer Waffenruhe fort. Aktuell leiden viele Palästinenser unter einem Wintersturm, während sie in provisorischen Unterkünften Zuflucht suchen. Die Situation im Gazastreifen ist kritisch, geprägt von Zerstörung, Hunger und gesundheitlicher Notlage.

InhaltDas Gesicht von einem roten Palästinensertuch verhüllt, am Körper eine Militäruniform: So trat Abu Obaida jahrelang vor die Kameras und verkündete Botschaften. Nun hat die Hamas seinen Tod offiziell bestätigt. Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat offiziell den Tod von fünf führenden Mitgliedern bei israelischen Angriffen während des Gazakriegs bestätigt. Unter den Toten sind laut einer Mitteilung der Organisation der ehemalige Sprecher des militärischen Hamas-Flügels, Abu Obaida, der Bruder des ebenfalls getöteten Hamas-Chefs Yahya Sinwar, Mohammed Sinwar, sowie der ranghohe Hamas-Kommandeur Raed Saad. Seit Beginn des Gazakriegs vor fast zwei Jahren hat Israel zahlreiche ranghohe Hamas-Anführer und Kommandeure im Gazastreifen sowie im Ausland getötet. Auch nach Beginn einer Waffenruhe am 10. Oktober hat Israels Armee seine Angriffe auf Hamas-Mitglieder fortgesetzt. Der höchste Hamas-Führer im Ausland ist derzeit Khalil al-Hayya. Er leitet die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel. Er hält sich die meiste Zeit im Golfemirat Katar auf. Auch andere höhere Hamas-Funktionäre im Ausland leben zumeist in Katar oder in der Türkei. Al-Hayya hatte im September einen israelischen Angriff auf die Hamas-Spitze in der katarischen Hauptstadt Doha überlebt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu musste sich nach dem Angriff, der international scharf kritisiert wurde, bei Katar entschuldigen. US-Präsident Donald Trump sicherte dem Golfstaat überdies militärischen Schutz zu. Schutz suchen aktuell auch Hunderttausende Palästinenser – und zwar vor einem heftigen Wintersturm. In viele der Zelte, in denen die nach zwei Jahren Krieg geschwächten Menschen Schutz vor Kälte und Regen suchen, drang am Wochenende Wasser ein und manche wurden von Sturmböen zerrissen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet. Wer in den noch vorhandenen Häusern Schutz sucht, lebt in der ständigen Gefahr, dass die im Krieg mit Israel beschädigten Gebäude einstürzen könnten. Viele der zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens sind durch mehrmalige Flucht, Bombardierungen, Hunger und mangelnde Gesundheitsversorgung ausgezehrt.