Feuerwerk: Zoll hat 2025 in MV mehr illegale Pyrotechnik festgestellt

Datum29.12.2025 15:17

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Zoll in Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2025 mehr als 37.650 illegale Feuerwerkskörper sichergestellt, obwohl die Gesamtzahl der Feststellungen mit 47 geringer war als 2024 (126 Feststellungen). Ein großer Fund im Juni umfasste über 36.000 Stück bei zwei Fahrern am Grenzübergang Pomellen. Experten warnen vor der Gefährlichkeit illegaler Pyrotechnik und fordern ein generelles Verbot von Böllern. Trotz der Risiken konnten sich die Innenminister nicht auf ein Verbot privaten Feuerwerks einigen, während der Verkauf für Silvester wieder begann.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Feuerwerk“. Lesen Sie jetzt „Zoll hat 2025 in MV mehr illegale Pyrotechnik festgestellt“. Der Zoll hat in Mecklenburg-Vorpommern im abgelaufenen Jahr mehr illegale Feuerwerkskörper sichergestellt. Zwar gab es laut Hauptzollamt Stralsund bislang 2025 nur 47 Feststellungen und damit deutlich weniger als 2024 mit 126 Feststellungen. Allerdings seien dabei mehr als 37.650 Stück Pyrotechnik mit einem Gesamtgewicht von mehr als 690 Kilogramm sichergestellt worden. 2024 waren es demnach mehr als 16.520 Stück und rund 205 Kilogramm. Maßgeblich sei in diesem Jahr ein großer Fund im Juni gewesen, als auf einen Schlag mehr als eine halbe Tonne illegale Pyrotechnik sichergestellt wurde. Nach damaligen Angaben wurden zwei junge Fahrer am deutsch-polnischen Grenzübergang Pomellen kontrolliert. Dabei wurden in ihren Fahrzeugen mehr als 36.000 Stück illegale Feuerwerkskörper mit einem Gesamtgewicht von über 540 Kilogramm festgestellt. Derjenige, der sich als Verantwortlicher bekannte, konnte demnach keine Berechtigung zum Umgang oder Transport der Pyrotechnik der berechtigungspflichtigen Kategorie F3 nachweisen. Gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet. Der Zoll in MV muss nach eigenen Angaben wiederholt wegen Feuerwerkskörpern einschreiten, die in Polen nicht fachgerecht hergestellt und dementsprechend auch nicht wie vorgesehen zertifiziert sind. Solche auch als sogenannte Polenböller bekannte Feuerwerkskörper werde wie auch andere illegale Pyrotechnik durch den Munitionsbergungsdienst des Landes vernichtet. Der Zoll führt den Angaben zufolge auch Sondereinsätze vor dem Jahreswechsel durch. "Ein signifikanter Anstieg bei der illegalen Verbringung von Feuerwerkskörpern ist derzeit nicht zu verzeichnen." Seit Montagmorgen darf wieder Pyrotechnik für Silvester verkauft werden. Auch Onlineshops dürfen vorab bestellte Böllerware an den letzten drei Werktagen des Jahres an die Haustüren liefern lassen.  Ärztevertreter, Polizisten, das Deutsche Kinderhilfswerk, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Sie verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte mehr Böllerverbote und Schutzzonen in Städten. Einsatzkräfte befürchten, dass Kollegen im Dienst erneut mit Böllern angegriffen werden könnten. Die Innenminister von Bund und Ländern konnten sich zuletzt nicht auf ein Verbot von privatem Feuerwerk einigen. © dpa-infocom, dpa:251229-930-476904/1