Datum29.12.2025 15:05
Quellewww.zeit.de
TLDREine von Interpol koordinierte Fahndungsaktion führte zur Festnahme von 85 international gesuchten Kriminellen in Lateinamerika, der Karibik und Europa. Die sechsmonatige Operation, an der 17 Länder beteiligt waren, zielte auf Personen wegen Gewaltverbrechen und organisierten Verbrechen ab. Unter den Festgenommenen sind 19 wegen Mordes, 29 wegen Drogenhandels und 28 wegen Straftaten gegen Kinder. Die Aktion umfasst den Austausch von Informationen und ist Teil eines EU-Projekts zur Schaffung eines internationalen Netzwerks für die Fahndung nach Flüchtigen.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Fälle mit hoher Priorität“. Lesen Sie jetzt „Große Interpol-Fahndungsaktion führt zu 85 Festnahmen“. Bei einer von Interpol koordinierten Fahndungsaktion in Lateinamerika, der Karibik und Europa sind 85 international gesuchte Menschen festgenommen worden. Ermittlerinnen und Ermittler aus 17 Ländern arbeiteten zusammen, um die gefährlichsten Flüchtigen zu identifizieren, die wegen Gewaltverbrechen oder Verbindungen zu länderübergreifenden organisierten Verbrechen gesucht werden, wie Interpol in Lyon mitteilte. Die sechsmonatige Operation lief demnach von Juni bis November. Unter den Festgenommenen befanden sich nach Interpol-Angaben 19 Menschen, die wegen Mordes gesucht wurden, 29 wegen Drogenhandels, 28 wegen Straftaten gegen Kinder und 7 wegen Vergewaltigung. Weitere Festnahmen erfolgten unter anderem wegen Menschenhandels und Geldwäsche. Zudem seien 18 Verdächtige lokalisiert worden, teilte Interpol mit. Zusätzliche Festnahmen würden erwartet. Ziel der Aktion war es, Informationen in Echtzeit auszutauschen und insgesamt 184 besonders prioritäre Fahndungsfälle zu bearbeiten. In Spanien wurde unter anderem eine Frau festgenommen, die der Mitteilung zufolge als eine der meistgesuchten Personen Chiles gilt. Sie soll Verbindungen zur berüchtigten kriminellen Organisation Tren de Aragua haben. Der Frau wird Betrug mit Kryptowährungen in Höhe von rund 150 Millionen US-Dollar vorgeworfen. Mit der Masche seien Erlöse aus Drogenhandel und Erpressung in Chile, Kolumbien, Venezuela und auf der Iberischen Halbinsel gewaschen worden. In Portugal nahmen Behörden laut Interpol einen brasilianischen Staatsbürger fest, der mutmaßlich der Organisation Primeiro Comando da Capital (PCC) nahesteht – einer der größten Verbrecherorganisationen in Brasilien, die für Drogenhandel, Geldwäsche und Gewaltkriminalität bekannt ist. Damit sei ein bedeutender Kokainschmuggelkorridor von São Paulo nach Europa unterbrochen worden, hieß es. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde der Mitteilung zufolge ein Albaner wegen des Verdachts festgenommen, Kokainlieferungen aus Ecuador als Bananenexporte getarnt zu haben. Die Aktion war Teil eines EU-finanzierten Projekts, das ein dauerhaftes internationales Netzwerk zur Fahndung nach Flüchtigen aufbauen soll. Interpol unterstützt nach eigenen Angaben unter anderem mit Cybercrime-Analysen, forensischem Datenaustausch und einem System für eine sichere Kommunikation. © dpa-infocom, dpa:251229-930-476852/1