Hilfe für Obdachlose: Kältebusse brennen aus – Hilfsbereitschaft rettet Angebot

Datum29.12.2025 12:49

Quellewww.zeit.de

TLDRNach einem Brand, der zwei von drei Kältebussen der Berliner Stadtmission außer Betrieb setzte, bleibt das Hilfsangebot für obdachlose Menschen in der Stadt dank großer Solidarität erhalten. Stadtmissionssprecherin Barbara Breuer berichtet von Unterstützungen durch andere Organisationen und erste Geldspenden. Trotz der Herausforderungen helfen ehrenamtliche Mitarbeiter weiterhin, indem sie warme Kleidung und Essen bereitstellen. Die Polizei ermittelt wegen möglicher Brandstiftung. Reparaturen der beschädigten Busse stehen noch aus, die Hilfsbereitschaft ist jedoch überwältigend.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Hilfe für Obdachlose“. Lesen Sie jetzt „Kältebusse brennen aus – Hilfsbereitschaft rettet Angebot“. Obwohl zwei der drei Kältebusse der Berliner Stadtmission nach einem Brand weiterhin ausfallen, soll es das Hilfsangebot für Obdachlose auf der Straße auch in den kommenden Nächten in gewohntem Umfang geben. Improvisation und viel Hilfsbereitschaft machen es möglich. "Wir sind überwältigt von der Solidarität der Menschen", sagte Stadtmissionssprecherin Barbara Breuer auf dpa-Anfrage. "Andere Träger und Unternehmen aus Berlin haben ihre Hilfe angeboten."  Auch erste Geldspenden seien bereits angekommen, eine konkrete Summe lasse sich aber noch nicht nennen. "Die Kältebusfahrten sind abgesichert, und wir sind total dankbar." Ein Bus der Stadtmission der Evangelischen Kirche war in der Nacht zum Sonntag komplett ausgebrannt, ein zweiter wurde durch den Brand so beschädigt, dass er zurzeit nicht eingesetzt werden kann. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.  Die Kältebusse sind unter anderem im Einsatz, um obdachlose Menschen in kalten Winternächten in Notunterkünfte zu bringen. Die ehrenamtlichen Helfer, die mit den Bussen nachts unterwegs sind, bringen ihnen aber auch Schlafsäcke, heißen Tee oder Suppe. "Die vergangene Nacht war heikel", sagte Breuer. Dennoch habe es bei den Kältebusfahrten keine größeren Einschränkungen gegeben. Möglich war das nicht zuletzt durch das Angebot eines privaten Unternehmens aus dem Rettungsdienst, bei den Kältebusfahrten einzuspringen. Die Gebewo, ein sozialer Träger, der ebenfalls in der Obdachlosenhilfe aktiv ist, habe sich bereit erklärt, einen Bus auszuleihen. "Den können wir heute abholen und in der Nacht einsetzen", sagte Breuer.  Die beiden Fahrzeuge, die in Brand geraten waren, fallen dagegen aus. "Ein Bus ist schrottreif", so die Stadtmissionssprecherin - und auch nicht auf die Schnelle zu ersetzen: "Das Besondere an dem Bus war, wir haben ihn 2022 von der Deutschen Bahn Stiftung gespendet bekommen, und er hatte spezielle Einbauten", erklärte Breuer. Er habe unter anderem über eine Rampe für Rollstuhlfahrer verfügt, über Schubladen für Wechselkleidung auch die Möglichkeit geboten, Tee zubereiten. So ein Fahrzeug lasse sich nicht wie aus dem Katalog bestellen. "Das muss alles wieder angefertigt werden." Auch auf den zweiten Bus muss die Stadtmission zunächst verzichten. Es habe aber schon Angebote von Berliner Werkstätten gegeben, die Reparatur zu übernehmen. "Wenn das klappen könnte, wäre das toll", sagte Breuer. "Es ist aber auch eine Frage der Ersatzteile: Bekommt man die jetzt, sind die vorrätig?" Bisher sei die Hilfsbereitschaft groß: "Gestern waren wir alle am Boden zerstört und haben gedacht´: Wie kann so etwas passieren?", sagte Breuer. "Aber die vielen Solidaritätsbekundungen sind sehr ermutigend. Und es ist voll schön zu sehen, dass die Menschen, diese Arbeit zu schätzen wissen und alle an einem Strang ziehen." © dpa-infocom, dpa:251229-930-476274/1