China startet Großmanöver um Taiwan als »ernste Warnung« an Separatisten

Datum29.12.2025 03:56

Quellewww.spiegel.de

TLDRChina führt derzeit umfangreiche Militärübungen rund um Taiwan durch, als Reaktion auf ein kürzlich genehmigtes milliardenschweres Rüstungspaket der USA für die Inselrepublik. Die Manöver mit dem Titel "Mission Gerechtigkeit 2025" sollen als "ernste Warnung" an separatistische Kräfte dienen und die chinesische Souveränität betonen. Taiwan verurteilt die militärischen Aktivitäten Chinas, die die regionale Sicherheit gefährden und internationalem Recht widersprechen. Das US-Waffenpaket umfasst moderne militärische Ausrüstungen zur Unterstützung Taiwans Verteidigungsfähigkeiten.

InhaltGerade haben die USA ein milliardenschweres Rüstungspaket für Taiwan abgesegnet, da lässt China rund um die Inselrepublik militärisch die Muskeln spielen. Die passende Botschaft schickt Peking gleich mit. Chinas Armee übt nahezu täglich mit Kriegsschiffen und Militärflugzeugen in der Region rund um Taiwan. Nun jedoch sind die ersten größeren chinesischen Militärübungen seit April angelaufen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf das chinesische Militär berichtete, habe das Manöver "Mission Gerechtigkeit 2025" begonnen. Geübt werde in Luft- und Seegebieten rund um Taiwan. Im Fokus stünden Patrouillen zur Gefechtsbereitschaft, das Erlangen umfassender Überlegenheit sowie die Blockade wichtiger Häfen und Gebiete. Ein Sprecher bezeichnete die Übungen als "ernste Warnung" an "separatistische" Kräfte. Sie seien zudem eine "legitime und notwendige" Maßnahme zur Wahrung der chinesischen Souveränität und nationalen Einheit, hieß es. In einer separaten Mitteilung kündigte die Volksbefreiungsarmee außerdem an, ab Dienstag Schießübungen in fünf ausgewiesenen Zonen rund um Taiwan abzuhalten. Unbeteiligte Schiffe und Flugzeuge sollten diese Bereiche meiden. Peking zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl sie seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und droht mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege gelingen (Lesen Sie hier  , wie Peking seinen Machtanspruch begründet). Taiwan verurteilte die chinesischen Militäraktivitäten scharf. Chinas Vorgehen untergrabe die Sicherheit und Stabilität in der Region und stelle eine offene Herausforderung für internationales Recht und die internationale Ordnung dar, erklärte eine Sprecherin des Präsidialamts. Die taiwanischen Streitkräfte und Sicherheitsbehörden seien über die Lage umfassend informiert und vorbereitet. Die Ankündigung Chinas zu dem Manöver folgt auf neue Spannungen mit den USA, nachdem Washington ein großes Waffenpaket für Taiwan bekanntgegeben hatte. Der Deal hat ein Volumen von 11,1 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 9,5 Milliarden Euro), wie eine US-Behörde innerhalb des Verteidigungsministeriums Mitte Dezember mitteilte  . Demnach dienten die Rüstungslieferungen den nationalen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen der USA und unterstützten Taiwans Bemühungen, seine Streitkräfte zu modernisieren und eine glaubwürdige Verteidigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Der US-Kongress sei vorschriftsgemäß informiert worden. Das Paket umfasst unter anderem Raketen- und Artilleriesysteme, Panzerabwehrwaffen, Drohnen sowie weitere militärische Ausrüstung und Unterstützungsleistungen. Laut dem taiwanischen Verteidigungsministerium handelt es sich um das bisher größte US-Waffenpaket für die Insel.