Datum14.10.2025 17:24
Quellewww.zeit.de
TLDRAfD-Politiker Markus Frohnmaier wehrt sich gegen Kritik an seiner geplanten Russland-Reise und betont, dass er allein den Interessen Deutschlands verpflichtet sei. Er weist die Vorwürfe, geheime Informationen preiszugeben, zurück und kritisiert die Bundesregierung für ihre Außenpolitik. CSU-Generalsekretär Martin Huber und andere Politiker äußern Bedenken, dass Frohnmaier durch die Reise die Sicherheit Deutschlands gefährden könnte. Frohnmaier argumentiert, dass Dialog in schwierigen Zeiten notwendig sei, und vergleicht die Situation mit dem Umgang westlicher Politiker mit Wladimir Putin.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Russland-Reise“. Lesen Sie jetzt „Frohnmaier: Allein Interessen Deutschlands verpflichtet“. AfD-Politiker Markus Frohnmaier hat sich vehement gegen Kritik an seiner geplanten Russland-Reise gewehrt. Vorwürfe, er könne geheime Informationen preisgeben oder gar Landesverrat begehen, weise er entschieden zurück, sagte Frohnmaier der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin allein den Interessen Deutschlands verpflichtet, habe diese schon in der Vergangenheit stets gewahrt und werde dies auch künftig gegenüber jeder ausländischen Macht tun – auch gegenüber Russland." Zuvor hatte es unter anderem aus der CSU scharfe Kritik gegeben. Die AfD-Spitze müsse die Reise unterbinden. Alles andere sei Landesverrat, hatte etwa CSU-Generalsekretär Martin Huber gesagt. Er warnte vor einer "Gefahr, dass er geheime Informationen an den Kreml weitergibt und so die Sicherheit Deutschlands und Europas massiv gefährdet". Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte gesagt, wenn ein AfDler nach Russland reise, sei nichts Gutes zu erwarten. Deren Nähe zu Putin sei ja allgemein bekannt. "Wenn man der Logik der Regierungsparteien folgt, wäre selbst Donald Trump ein Landesverräter – nur weil er mit Wladimir Putin spricht", entgegnete Frohnmaier. Seriöse Politik suche den Dialog, gerade in schwierigen Zeiten, fügte er hinzu. Frohnmaier ist stellvertretender Chef der AfD im Bundestag und enger Vertrauter von Parteichefin Alice Weidel. Eine Reise nach Russland sei unter den aktuellen Umständen "zweifellos politisch sensibel", räumte er ein. Aber die Empörung der politischen Konkurrenz wirke künstlich. Die Bundesregierung mache ihren Job nicht, kritisierte Frohnmaier, der Landeschef der AfD im Südwesten ist und Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden will. "Wie andere westliche Staats- und Regierungschefs müssten auch deutsche Politiker mit Russland reden, statt sich in moralisierender und komplett wirkungsfreier Außenpolitik zu verlieren." © dpa-infocom, dpa:251014-930-162364/1