Jahreswechsel: Polizei-Gewerkschaft zu Böllern: Menschen sind übermütig

Datum28.12.2025 05:20

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor den Gefahren von Silvesterfeuerwerk, da immer mehr Menschen Böller und Raketen unsachgemäß verwenden. Nach Unfällen und Diskussionen über ein Böllerverbot fordern die Beamten zusätzliche Restriktionen und Schutzzonen. Der Verkauf von Feuerwerkskörpern startet am Montag, doch es gab bereits zahlreiche Beschlagnahmungen illegaler Pyrotechnik, die nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. Trotz intensiver Kontrollen einigten sich die Innenminister nicht auf ein Verbot von privatem Feuerwerk.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Jahreswechsel“. Lesen Sie jetzt „Polizei-Gewerkschaft zu Böllern: Menschen sind übermütig“. Vor dem offiziellen Start des Verkaufs von Raketen und Böllern für den Jahreswechsel warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor den Gefahren des Silvesterfeuerwerks. "Zunehmend sind Menschen übermütig und verwenden legale Gegenstände wie Böller oder Raketen unsachgemäß", sagte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke der Deutschen Presse-Agentur.  Pyrotechnik für Silvester darf ab Montagmorgen verkauft werden. Auch Onlineshops dürfen vorab bestellte Böllerware an den letzten drei Werktagen des Jahres an die Haustüren liefern lassen.  Nach dem vergangenen Silvester war in Deutschland die Diskussion über ein Böllerverbot wegen schwerer Vorfälle mit sogenannten Kugelbomben neu entfacht worden. Sie sind wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen. Rund um den Jahreswechsel starben fünf Männer bei Böller-Unfällen. Es gab zudem Angriffe auf Einsatzkräfte. Die GdP forderte mehr Böllerverbote und Schutzzonen in Städten. Eine solche Regelung werde dazu führen, dass Silvester sicherer werde und es weniger Angriffe gebe, sagte Kopelke. Die Innenminister von Bund und Länder konnten sich zuletzt aber nicht auf ein Verbot von privatem Feuerwerk einigen. In den vergangenen Wochen hatten Polizei und Zoll immer wieder illegale Pyrotechnik beschlagnahmt. Die Berliner Polizei hatte zum Beispiel Mitte Dezember mitgeteilt, riesige Mengen an illegalen Böllern, Raketen, Kugelbomben und anderen Feuerwerkskörpern aus dem Verkehr gezogen zu haben. Auf der A12 bei Frankfurt (Oder) waren in einem Kleintransporter 500 Kilogramm Pyrotechnik sichergestellt worden.  Der Zoll warnt immer wieder: Manche Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten werden, würden nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. Bei Kontrollen an der Grenze zu den östlichen EU-Ländern war ebenfalls Pyrotechnik sichergestellt worden. Mit Blick auf die bereits aufgestockte Zahl an Bundespolizisten an der Grenze sagte der GdP-Chef: "Die Kontrollen sind auf einem Höchststand, aber der Online-Handel nimmt zu und muss vom Zoll unterbunden werden." © dpa-infocom, dpa:251228-930-471787/1