Bahnbaustellen 2026: Sanierungsfall Schiene - die großen Bahnbaustellen in NRW

Datum28.12.2025 04:26

Quellewww.zeit.de

TLDRIm Jahr 2026 stehen umfangreiche Bahnbaustellen in Nordrhein-Westfalen an, die erhebliche Einschränkungen für Fahrgäste mit sich bringen. Hauptprojekte sind die Generalsanierungen zwischen Hagen, Wuppertal und Köln sowie Troisdorf, Unkel und Wiesbaden, wobei Fahrten teils eingestellt werden. Ersatzbusse sollen die ausfallenden Verbindungen abdecken. Zusätzlich sind diverse Sperrungen für weitere Strecken und Arbeiten an Bahnhöfen geplant. Die Deutsche Bahn zielt darauf ab, die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der stark frequentierten Strecken langfristig zu verbessern.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Bahnbaustellen 2026“. Lesen Sie jetzt „Sanierungsfall Schiene - die großen Bahnbaustellen in NRW“. Bauarbeiten werden auf wichtigen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen im neuen Jahr zu Einschränkungen für Fahrgäste führen.  Als Mammutprojekte stehen nach Angaben der Deutschen Bahn die Generalsanierungen zwischen Hagen, Wuppertal und Köln im ersten Halbjahr sowie zwischen Troisdorf, Unkel und Wiesbaden im zweiten Halbjahr 2026 an.  Die hochbelasteten Strecken sollen mit den umfangreichen Baumaßnahmen leistungsfähiger gemacht werden. Auf diese Weise können nach Darstellung der Deutschen Bahn Störungen und auch Verspätungen reduziert werden.  Bei Generalsanierungen würden Bauvorhaben gebündelt. Sanierungsbedürftige Streckenabschnitte sollen in möglichst kurzer Zeit komplett erneuert werden. Danach wären für mehrere Jahre keine größeren Baumaßnahmen erforderlich. Für gut fünf Monate wird die Bahnstrecke Hagen – Wuppertal – Köln vom 6. Februar bis einschließlich 10. Juli abwechselnd voll und teilweise gesperrt. Etwa ein Drittel der Bauzeit wird die Strecke laut DB für alle Züge voll gesperrt.  Betroffen davon sind neben IC und ICE die Nahverkehrslinien RE 4, RE 7, RE 13, RB 48, RE 49, S 7, S 8, S 9, S 28 und S 68. Rund zwei Drittel der Bauzeit sollen die S 8 und S 9 zwischen Wuppertal und Hagen eingeschränkt fahren können. Als Ersatz für die ausfallenden Regional- und S-Bahn-Linien sollen Busse für die Fahrgäste im Einsatz sein. Die Fahrt mit dem Bus dauert jedoch um ein Vielfaches länger als mit dem Zug. So braucht man zum Beispiel von Wuppertal nach Köln gut eineinhalb Stunden statt wie sonst 34 Minuten mit dem Zug. Der Fernverkehr wird hingegen über Düsseldorf und das Ruhrgebiet umgeleitet.  Die Strecke ist laut Bahn eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Nordrhein-Westfalen. ICE, Regional- und Güterzüge sind dort in dichtem Takt unterwegs. Es ist das erste Mal, dass das neue Bahn-Konzept der umfassenden Generalsanierung bei einer Strecke in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Auch in dem Fall ist eine fünfmonatige Bauzeit vorgesehen. Die Arbeiten sollen am 10. Juli beginnen. Für den 11. Dezember ist die Inbetriebnahme geplant. Fern- und Güterverkehrszüge würden während der Streckensperrung umgeleitet. Die Generalsanierung auf dem Abschnitt Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis und Unkel im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz betrifft nach Angaben der Deutschen Bahn im Jahr 2026 alle Städte entlang der Strecke.  Modernisiert werden demnach in Nordrhein-Westfalen die Bahnhöfe Niederdollendorf, Königswinter und Rhöndorf. Der Bahnhof in Bad Honnef werde knapp 500 m nach Norden versetzt und dort neu gebaut.  Darüber hinaus kann den Angaben der Deutschen Bahn zufolge der Ausbau für die S13 zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel um zwei Jahre beschleunigt werden. Die Hauptbauarbeiten sollen dabei Ende November beginnen. Am ersten Januar-Wochenende - 2. bis 4. Januar - ist die erste von vier teils längeren Totalsperrungen auf der Strecke Oberhausen – Emmerich geplant, wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mitteilte. Auch vom 20. bis 22. Februar. (Wochenende), 20. bis 22. März (Wochenende), 20. April bis 18. Mai (vier Wochen) und 9. bis 16. November (eine Woche) ist die Strecke gesperrt.  In diesen Zeiträumen fallen laut dem VRR zwischen Oberhausen Hbf und Wesel/Bocholt/Emmerich/Arnhem Centraal alle Züge der Linien RE 5 (RRX), RE 19 und RE 49 aus. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen werde eingerichtet.  Das Autobahnkreuz Kaiserberg verläuft in Duisburg über zahlreiche Schienen. Das betrifft die wichtige Bahnstrecke von Duisburg in Richtung Essen.  Die Deutsche Bahn will zwei Sperrungen im Rahmen von Autobahnarbeiten für ihre eigenen Projekte an Brücken, Oberleitungen, Gleisen sowie für Schallschutzwände für den RRX-Ausbau nutzen. Umgesetzt werden sollen diese Arbeiten im Bahnbereich von Januar bis Februar sowie im Oktober.  Laut Autobahn-Gesellschaft wird vom 9. Januar bis 6. Februar an der neuen A3-Brücke über den Gleisen gebaut - auch der Zugverkehr werde gestoppt.  Nach früheren Angaben fahren im Fernverkehr in der Zeit keine Züge zwischen Düsseldorf und Essen. Im Regionalverkehr sind Züge auf zwölf Linien betroffen. Pendler müssen auf Ersatzbusse umsteigen. Die DB erklärte aktuell, dass Fahrgäste während der Arbeiten unter anderem die S-Bahnlinie S 6 nutzen könnten, die wieder durchgehend zwischen Essen und Düsseldorf verkehre.  Außerdem ist nach Angaben der Autobahn-Gesellschaft eine Sperrpause bei der Bahn vom 9. Oktober bis zum 30. Oktober für Arbeiten am Kreuz Kaiserberg beantragt worden. Das könnte im Oktober vergleichbare Auswirkungen haben.  Nach Angaben der Deutschen Bahn stehen vor allem im Spätsommer und Herbst unter anderem Arbeiten an Weichen, Brücken und Stellwerken an. Zu möglichen Auswirkungen äußerte sich die Bahn dabei zunächst noch nicht.  Beim größten Bahnhofsprojekt in NRW in Duisburg baut die DB nach eigenen Angaben zum Jahresbeginn zwischen den Gleisen 9 und 10 das neue Hallendach. Das Gesamtprojekt soll 2028 abgeschlossen werden.  Auch am Hagener Hauptbahnhof sollen die Bauarbeiten weitergehen. Vom Frühjahr an beginnen die Arbeiten an Bahnsteig 2 (Gleise 7/8 und 9/10) sowie am denkmalgeschützten Hallendach. Das Projekt soll Ende 2028 fertig sein. Einige andere Stationen werden nach einer Übersicht der Deutschen Bahn im Jahr 2026 fertiggestellt, unter anderem Lünen Hbf und Gevelsberg Hbf. In Herford kommt nach Bahnangaben eines der größten Brückenprojekte der DB in NRW planmäßig voran: Das Bauteam schiebe an der Sophienstraße das letzte große Brückenteil mittels Großmaschine ein. Damit startet die letzte der insgesamt vier Bauphasen. Mitte 2027 soll die neue Eisenbahnbrücke auf der Hauptstrecke zwischen Bielefeld und Minden dann in Betrieb gehen. Entlang der Ruhr-Sieg-Strecke sind umfangreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen, Brücken, Tunneln und Oberleitungen vom 10. Juli bis zum Fahrplanwechsel im Dezember geplant, wie aus einer Übersicht des Verkehrsverbundes Nahverkehr Westfalen-Lippe hervorgeht. © dpa-infocom, dpa:251228-930-471649/1