Datum28.12.2025 04:00
Quellewww.zeit.de
TLDRIm Jahr 2025 konnte der DRK-Blutspendedienst West ohne öffentliche Hilferufe genug Blutspenden generieren, was auf günstige Umstände zurückzuführen ist, wie das Fehlen großer Krankheitswellen. Rund 600.000 Spenden sind jährlich in NRW notwendig, und 40.000 Menschen spendeten 2025 erstmals Blut. Die Erstspenderquote zeigt einen leichten Anstieg. Aufgrund des Rückgangs älterer Spender wird der Fokus auf junge Menschen gelegt, unter anderem durch verstärkte Social-Media-Aktivitäten und Pop-Up-Blutspendestationen in Einkaufszentren.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Gesundheit“. Lesen Sie jetzt „Blutspenden: Ohne Alarmruf durchs Jahr“. Für den DRK-Blutspendedienst West war 2025 ein ungewöhnlich erfreuliches Jahr: Erstmals seit langem war kein öffentlicher Hilfeschrei nötig, um genügend Blutspenden zu bekommen. "Wir haben Bedarf und Aufkommen ohne Alarmruf gut in Einklang halten können", sagte Sprecher Stephan David Küpper. Rund um den Jahreswechsel sei die Lage allerdings traditionell angespannter. Denn im Winter gebe es eben mehr Erkältungskrankheiten. Außerdem seien viele Spender schlicht im Feiertagsmodus und deshalb schwieriger zu motivieren. Gleichzeitig bleibe der Bedarf an Blutspenden aber unverändert hoch. In Nordrhein-Westfalen müssten jährlich rund 600.000 Menschen zum Blutspenden kommen, um die Nachfrage zu decken, sagte Küpper. Diese Zahl sei 2025 ohne größere Engpässe erreicht worden. Ein konkreter Grund dafür sei nicht zu erkennen, es seien wahrscheinlich mehrere günstige Faktoren zusammengekommen. Möglicherweise habe es keine großen Krankheitswellen und im Sommer keine so lange Hitzeperiode gegeben, die Spender ansonsten hätten abhalten können, meinte Küpper. Rund 40.000 Menschen hätten 2025 zum ersten Mal Blut gespendet. Mit 8,5 Prozent weise die Erstspenderquote damit einen "leicht positiven" Trend auf. Neue Spender würden auch in Zukunft dringend gebraucht, betonte Küpper. Denn die Babyboomer brächen als treue Spender langsam weg. Um jüngere Menschen anzusprechen, habe der DRK-Blutspendedienst seine Social-Media-Aktivitäten intensiviert. Zudem gebe es in mittlerweile fünf NRW-Städten sogenannte Pop-Up-Blutspendestationen in Einkaufszentren, die spontane Spender anzögen. Im neuen Jahr sollen weitere solcher Stationen eröffnet werden. "Ziel ist es, möglichst niedrigschwellige Angebote zum Blutspenden zu machen", sagte Küpper. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt den mit Abstand größten Blutspendedienst in Deutschland. Der DRK-Blutspendedienst West ist für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig. Vor allem in großen Städten sind Blutspenden aber auch in vielen Krankenhäusern möglich. © dpa-infocom, dpa:251228-930-471567/1