39C3: Chaos Computer Club sucht Mittel gegen die »KI-Overlords«

Datum27.12.2025 09:38

Quellewww.spiegel.de

TLDRAuf der 39. Jahreskonferenz des Chaos Computer Clubs in Hamburg, die am Samstag beginnt, wird Künstliche Intelligenz (KI) kritisch beleuchtet. Rund 16.000 Teilnehmer erwarten Diskussionen über Sicherheit in Technologien und Überwachungssoftware, insbesondere von Palantir. Unter dem Motto "Power Cycles" wird erörtert, wie Technik eine gerechtere digitale Zukunft gestalten kann. Neben über 170 Vorträgen wird auch Marc-Uwe Kling über einen "Digital Independence Day" sprechen. Der Kongress bietet sowohl physische als auch virtuelle Teilnahmeoptionen.

InhaltKünstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Die Hacker des Chaos Computer Clubs werfen auf ihrer am Samstag beginnenden 39. Jahreskonferenz in Hamburg einen kritischen Blick darauf, wem die Technik nutzen soll. Rund 16.000 Teilnehmer werden zum 39. Jahreskongress des Chaos Computer Clubs in Hamburg erwartet. Bei der viertägigen Hackerkonferenz geht es unter anderem um Sicherheitslücken in Bluetooth-Chips, in der elektronischen Patientenakte und beim Deutschlandticket, aber auch um politische Projekte wie die sogenannte Chatkontrolle. "Die Community will in diesem Jahr ganz im Sinne des Mottos ›Power Cycles‹ sinnieren, wie es nach der anhaltenden Selbstdemontage der Großmächte weitergeht und wo sie als Schockwellenreiter im Strudel zyklisch rotierender Weltordnungen stehen", heißt es in der Einladung des Clubs. Was es mit der alljährlichen Konferenz auf sich hat, lesen Sie hier. In diesem Jahr soll es etwa darum gehen, wie man den "KI-Overlords" begegnen solle, die das Geschäft mit künstlicher Intelligenz (KI) dominieren. Darunter fällt etwa die Überwachungssoftware des US-Herstellers Palantir, die etwa in Baden-Württemberg für einen politischen Eklat gesorgt hat und in Hamburg kritisch beleuchtet wird. Auf der Konferenz geht es auch um die Frage, ob der Einsatz von KI bei der Produktion von Software neue Sicherheitslücken aufreißt. Neben der Kritik an bestehenden Systemen wollen die Hacker auch ergründen, wie Technik genutzt werden kann, eine lebenswerte digitale Zukunft zu schaffen, "wo Menschen mehr Wertschätzung erfahren, die offene Software, Protokolle und Schnittstellen bauen und solidarische Ideen in Technologie umsetzen als aufmerksamkeitsoptimierte Influencer". Auf dem Programm steht auch der bekannte Autor Marc-Uwe Kling, der über einen "Digital Independence Day" sprechen will. Auf dem Plan  finden sich mehr als 170 Vorträge – das Programm zieht sich bis spät in die Nacht. Daneben werden im Congress Center Hamburg zahlreiche Communities sich und ihre Projekte vorstellen: Vom praktischen Datenschutz bis hin zur Arbeit mit einem klassischen Lötkolben. Der Kongress soll nach Angaben der Veranstalter "in einer anregenden, aber für alle sicheren Umgebung zum Mitdenken und Mitmachen, Hacken und Basteln, Vernetzen und Visionen entwickeln einladen". Die Eintrittskarten sind bereits ausverkauft. Das Programm kann man auch aus der Ferne verfolgen, die meisten Vorträge von den Bühnen werden gestreamt. Zusätzlich öffnen die Hackerinitiativen in zahlreichen Städten  ihre Räumlichkeiten, um die Vorträge gemeinsam anzusehen und sich darüber auszutauschen.