Nordkoreas Diktator feiert Kooperation mit Moskau: »Blut, Leben und Tod im selben Schützengraben«

Datum27.12.2025 08:54

Quellewww.spiegel.de

TLDRNordkoreas Diktator Kim Jong Un hat in seiner Neujahrsbotschaft die militärische Zusammenarbeit mit Russland während des Ukraine-Kriegs gelobt und betont, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern durch "Blut, Leben und Tod im selben Schützengraben" gefestigt sind. Er berichtete von einer einmaligen Militärkooperation, bei der 15.000 nordkoreanische Soldaten Russland unterstützten und Nordkorea große Mengen Munition lieferte. Im Gegenzug erhält Nordkorea möglicherweise finanzielle und militärische Unterstützung von Russland. Aktuell ist unklar, wie aktiv nordkoreanische Truppen im Ukraine-Krieg sind.

InhaltErst bedankte sich Putin für den "heldenhaften Einsatz", nun zelebriert Kim Jong Un in seiner Neujahrsbotschaft das Militärbündnis im Krieg gegen die Ukraine. Niemand könne die Beziehungen der beiden Völker brechen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Beziehungen seines Landes zu Russland in den höchsten Tönen gelobt. Diese seien durch "das Teilen von Blut, Leben und Tod im selben Schützengraben" gefestigt worden, heißt es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Neujahrsbotschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nun könne niemand mehr die Beziehungen zwischen den Völkern der beiden Länder und ihre Einheit brechen, formulierte es Kim. Seine Äußerungen beziehe er auf Nordkoreas Unterstützung für Russland im Krieg gegen die Ukraine. Wenige Tage zuvor hatte sich Putin seinerseits in einer Neujahrsbotschaft bei Kim für den "heldenhaften Einsatz" der nordkoreanischen Soldaten bedankt. Nordkorea war im vergangenen Jahr eine für das Land beispiellose Militärkooperation mit Russland eingegangen. Schätzungen des südkoreanischen Geheimdiensts zufolge wurden in mehreren Mobilisierungswellen rund 15.000 Soldaten zur Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg entsandt. Zudem belieferte Nordkorea die russische Armee mit großen Mengen Munition und Artillerie. Vermutet wird, dass das international weitgehend isolierte Land im Gegenzug Geld, Militärtechnik und Sicherheitsgarantien von Russland erhält. Zudem wird in diplomatischen Kreisen darauf verwiesen, dass Nordkoreas Armee durch den Einsatz im Ukraine-Krieg praktische Kampferfahrung, vor allem in moderner Drohnenkriegsführung, sammeln und eigene Waffensysteme in der Praxis austesten wollte. Es ist unklar, inwieweit nordkoreanische Truppen derzeit noch aktiv im Ukraine-Krieg kämpfen. Im Dezember teilte Nordkorea mit, dass seine Soldaten im August Minen in der russischen Region Kursk geräumt hätten. Während des 120-tägigen Einsatzes seien neun nordkoreanische Soldaten getötet worden, sagte Kim in einer Rede anlässlich der Heimkehr der betreffenden Armeeeinheit.