Deutsche Bahn: Bundesnetzagentur verhängt Zwangsgeld

Datum27.12.2025 08:23

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie Bundesnetzagentur hat Zwangsgelder in Höhe von 2,8 Millionen Euro gegen die Deutsche Bahn-Tochter InfraGo verhängt, wegen unzureichender Ankündigungen von Baustellen. Präsident Klaus Müller kritisiert das "miserable Baustellen-Management" der Bahn, da nur 55-62% der Baustellen rechtzeitig kommuniziert wurden. Dies führt zu Verspätungen und Umleitungen auf stark frequentierten Strecken, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Müller betont, dass die Bahn die anderen Verkehrsunternehmen entschädigen muss, und klagt gegen die Behörde für Einschränkungen bei sehr kurzfristigen Baustellenankündigungen.

InhaltDer Präsident der Bundesnetzagentur wirft der Deutschen Bahn "miserables Baustellen-Management" vor. Pläne würden oft nicht rechtzeitig mitgeteilt, deshalb setzt die Behörde nun auf Strafzahlungen. Hier fährt der Zug langsamer, dort wird er umgeleitet: Baustellen können für so manchen Fahrgast der Deutschen Bahn ärgerlich sein. Vor allem, wenn Züge sich stark verspäten oder gar nicht fahren. Die Bundesnetzagentur übt nun Kritik an den Sanierungen der Bahn. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, wirft der Deutschen Bahn ein "miserables Baustellen-Management" vor. Er verstehe, dass die Modernisierung des Schienennetzes eine gewaltige Herausforderung sei, eine Operation am offenen Herzen, sagte Müller der "Rheinischen Post"  . "Aber der Personen- und Güterverkehr muss weiterlaufen." Vor allem kurzfristige Baustellen seien ein Problem. Im Sommer habe die Bahn den Wettbewerbern nur 62 Prozent der Baustellen rechtzeitig mitgeteilt, im Spätherbst seien es nur 55 Prozent gewesen. "So geht das nicht weiter", sagte Müller und verwies darauf, dass seine Behörde gegen die Bahn vorgehe. Die Bundesnetzagentur habe gegen die Bahnnetz-Tochter InfraGo Zwangsgelder verhängt – und zwar 2,8 Millionen Euro wegen mangelhafter Baustellen-Ankündigungen. Doch geändert habe sich nichts. "Daher setzten wir nun auf Strafzahlungen. Die Bahn muss alle Verkehrsunternehmen, die das Netz nutzen, entschädigen." Bei sehr spät kommunizierten Baustellen gehe man einen Schritt weiter, sagte Müller. "Dann kann die Baumaßnahme nicht wie geplant stattfinden." Hiergegen klage die Bahn allerdings. Von einer großen Baustelle ist derzeit eine der wichtigsten Zugstrecken in Nordrhein-Westfalen betroffen. Auf der sonst stark befahrenen Strecke von Köln über Wuppertal nach Hagen fahren derzeit bis zum 2. Januar keine Züge. Reisende in der Region müssen auf Busse umsteigen, Fernzüge werden weiträumig umgeleitet. Pendler erleben immer wieder Verspätungen und Ausfälle im Regionalverkehr. Die interaktive Deutschlandkarte  zeigt, wo die Probleme am größten sind.