Datum27.12.2025 07:50
Quellewww.spiegel.de
TLDRIm "Tatort" mit Batic und Leitmayr ermitteln die Kommissare in einem Giftmordfall am Münchner Residenztheater während einer Aufführung von "Die Möwe". Die Geschichte thematisiert Neid und Abhängigkeiten unter den Schauspielern. Trotz interessanter Ansätze endet der Krimi in einem moralischen Mörderrätsel. Kritiker bewerten den Fall mit 6 von 10 Punkten, bemängeln die gediegene Auflösung und die Entwicklung des Formats. Zudem wird der Nachwuchskommissar Kalli Hammermann im kommenden Jahr Batic und Leitmayr ersetzen.
InhaltTheatermuffel auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Batic und Leitmayr untersuchten einen Giftmord unter Schauspielern. Ein Backstage-"Tatort" mit etwas zu gediegenem Ende. Oder sind Sie anderer Meinung? Über dem Münchner Residenztheater schien in diesem "Tatort" kein guter Stern zu stehen. Bei einer Aufführung von Anton Tschechows "Die Möwe" wurde eine der Hauptdarstellerinnen während der Aufführung auf der Bühne vergiftet. Zuvor hatte sich bereits eine Darstellerin aus einem Weihnachtsmärchen im Bühnenbereich erhängt. Die Theatermuffel Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) mussten Backstage ermitteln und wurden mit den vielen Neid- und Abhängigkeitsverhältnissen im Haus konfrontiert. Am Ende versammelten die Kommissare alle Schauspieler und Angestellten auf der Bühne, um mithilfe von Beweisstücken auftrumpfend den Tatvorgang nachzuzeichnen und die Täterin zu benennen. Der Giftanschlag hatte eigentlich dem Schön- und Fiesling des Theaters gegolten, doch durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen traf es die Schauspielerin. In unserem Schnellcheck schrieben wir: "Anton Tschechow trifft Agatha Christie. Der zu großen Teilen im Theater gefilmte Krimi huldigt am Anfang patent dem heiter-verzagten Ton, mit dem der russische Dramatiker von Betrug und Selbstbetrug formulierte. Hauptdarstellerin Lardi hatte mit Regisseur Andreas Kleinert und Co-Drehbuchautor Norbert Baumgarten schon für das freisinnige Erotikdrama ›Sag mir nichts‹ zusammengearbeitet. Doch am Ende wandelt sich der Film in ein arg gediegenes und moralisches Mörderrätsel mit Aha-Effekt-Überführung. Nach Nonnen-Krimi, Landhaus-Kamelle und Berghotel-Knobelei droht der München-›Tatort‹ jetzt endgültig zur Miss-Marple-Schnurre zu werden." Wir gaben 6 von 10 Punkten. Was ist Ihre Meinung zu dem Theaterkrimi? Während der Untersuchungen von Batic und Leitmeyr spielte auch der junge Kollege Kalli Hammermann eine wichtige Rolle. Einmal schauen die beiden Alten wie zufriedene Eltern auf den Nachwuchskommissar. Batic sagt: "Den haben wir gut hingekriegt." Eine Anspielung darauf, dass Kalli auch bestehen kann, wenn das graumelierte Ermittlerduo abtritt. Das wird im nächsten Jahr sein. Danach übernimmt der Hammermann-Darsteller Ferdinand Hofer das Münchner TV-Revier mit dem Kollegen Carlo Ljubek, der dann den SEK-Schichtleiter Nikola Buvak verkörpert. Ein erster Fall des neuen Doppels wurde sogar bereits im Spätsommer abgedreht.