Datum27.12.2025 04:00
Quellewww.zeit.de
TLDRDer Frankfurter Fernsehturm bleibt voraussichtlich dauerhaft geschlossen, da die DFMG Deutsche Funkturm GmbH von einer fehlenden Co-Finanzierung durch Land Hessen und Stadt Frankfurt ausgeht. Die Machbarkeitsstudie zur Wiedereröffnung schätzt die Sanierungskosten auf 50 Millionen Euro, für die der Bund die Hälfte zusichern wollte. Trotz großem Interesse und positiven Beispielen aus Hamburg und Dresden gibt es bis Ende 2025 keine Einigung. Viele deutsche Fernsehtürme sind bereits wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, Frankfurt hingegen bleibt geschlossen.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Luftnummer“. Lesen Sie jetzt „Frankfurter Fernsehturm bleibt dicht“. Frankfurt von oben aus den Fernstern des Fernsehturms genießen? Diese Hoffnung schwindet. Der Besitzer des Turms, der DFMG Deutsche Funkturm GmbH, geht davon aus, dass der Turm nicht wiedereröffnet wird. Der Europaturm wurde 1999 für die Öffentlichkeit geschlossen. Zuvor gab es dort ein Drehrestaurant und eine Diskothek. Zusammen mit der Stadt Frankfurt hatte die DFMG eine Machbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung ausgearbeitet. Der Investitionsbedarf wurde in der Studie auf rund 50 Millionen Euro geschätzt. Der Bund hatte zugesichert, die Hälfte der Sanierungskosten zu tragen, wenn die andere Hälfte vom Land Hessen und der Stadt Frankfurt übernommen würden. Diese Förderzusage hat laut DFMG ein Ablaufdatum Ende 2025. "Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass die Fördermittel verfallen und das Wiedereröffnungsprojekt damit nicht umgesetzt wird. Trotz des großen öffentlichen Interesses konnten sich das Land und die Stadt bis heute nicht auf eine gemeinsame Co-Finanzierung verständigen", sagte DFMG-Sprecher Benedikt Albers der Deutschen Presse-Agentur. "Wie es besser gehen kann, sehen wir aktuell in Hamburg und Dresden", sagt Albers. In beiden Städten liefen Wiederöffnungsprojekte - "unter den gleichen Finanzierungsbedingungen, die auch für Frankfurt angedacht waren", wie der Sprecher erklärt. In Hamburg stehe der Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens bevor, in Dresden bereite man dieses vor. In beiden Städten unterstützt der Bund jeweils mit der Hälfte der notwendigen Sanierungskosten. So ganz will sich die Funkturm GmbH noch nicht mit dem Aus in Frankfurt abfinden: "Wir hoffen, dass diese Beispiele trotz der nun verfallenden Fördermittel positive Impulse nach Frankfurt senden und sich neue Möglichkeiten auftun werden." "Wir erleben außerdem ein großes Interesse in der Bevölkerung", sagte Albers. In der Kanzel auf über 200 Metern Höhe könnte man auf 3.000 Quadratmetern Nutzfläche "Deutschlands höchste Dachterrasse mit einem einzigartigen Blick auf die Frankfurter Skyline" einrichten. Etwa 15 deutsche Fernsehtürme waren laut DFMG für eine Doppelnutzung aus Technik und Tourismus konzipiert. Heute sind noch die Türme in Berlin, Düsseldorf, Dortmund und Stuttgart für die Öffentlichkeit zugänglich; in München sei das nach Abschluss der Renovierung bald wieder möglich. In Mannheim hingegen schließt der öffentliche Betrieb Ende des Jahres. In anderen Städten wie Frankfurt, Köln oder Nürnberg sind die Fernsehtürme seit mehr als 20 Jahren geschlossen. © dpa-infocom, dpa:251227-930-469533/1