Datum27.12.2025 03:51
Quellewww.zeit.de
TLDRDirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, warnt vor Rückschritten in der deutschen Klimapolitik, bedingt durch die Wirtschaftskrise. Er kritisiert die reduzierte Wahrnehmung von Umwelt- und Klimaschutz in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Messner hebt hervor, dass eine Fokussierung auf veraltete Technologien wie den Verbrennungsmotor die nötigen Fortschritte behindert. Zudem äußert er Bedenken gegenüber Plänen zur Abschwächung von Umweltvorgaben. Ziel sollte ein effizienter Bürokratieabbau sein, ohne die Klimaziele zu gefährden.
InhaltWegen der Wirtschaftskrise werde häufig beim Klimaschutz gekürzt, beklagt Dirk Messner. Das sei nicht nur ökologisch schädlich, sondern auch ökonomisch. Der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, hat sich besorgt über die Fortschritte in der deutschen Umweltpolitik der vergangenen Jahre geäußert. "Heute weht uns in der Umwelt- und Klimapolitik kalter Wind entgegen", sagte Messner der Süddeutschen Zeitung. Vor allem durch die wirtschaftliche Lage entstehe Druck. "Die derzeit dominierende Sichtweise ist: Der Wirtschaft geht es so schlecht, dass wir uns aufwendigen Umwelt- und Klimaschutz jetzt nicht leisten können", sagte Messner. "Also verschieben wir das, senken die Ziele und verlängern die Fristen", kritisierte er. Das sei nicht nur ökologisch schädlich, sondern auch ökonomisch. Deutlichstes Symbol dafür sei die Debatte über das Verbrenner-Aus. Man wisse, dass die Zukunft von Elektromobilität bestimmt sein werde, und setze dennoch auf eine Technologie der Vergangenheit. Dies sei ein "Ausdruck einer mentalen Gegenwartsblockade, in der wir stecken", sagte er. Kritisch äußerte Messner sich auch zu Plänen, Umwelt- und Klimavorgaben abzuschwächen, um Verfahren zu beschleunigen. Nichts spreche gegen eine effizientere Bürokratie. "Problematisch wird es, wenn die Umwelt- und Klimapolitik per se als besonders bürokratisch abgestempelt wird. Und es dann als Fortschritt gilt, wenn man Klima- und Umweltziele absenkt", sagte er. Ziel müsse ein "sinnvoller Bürokratieabbau" sein.