Datum27.12.2025 01:49
Quellewww.zeit.de
TLDRThailand hat während laufender Gespräche über eine Waffenruhe Kambodscha angegriffen, konkret die Provinz Banteay Meanchey. Trotz Verhandlungen zur Beilegung des Grenzkonflikts und einem geplanten Treffen der Verteidigungsminister kam es zu neuen Kämpfen. Der Konflikt um Gebietsansprüche besteht seit Jahrzehnten und verstärkte sich im Dezember, was zu über 40 Toten und 900.000 Vertriebenen führte. Thailand und Kambodscha beschuldigen sich gegenseitig, die Gewalt ausgelöst zu haben.
InhaltSeit mehreren Tagen beraten Unterhändler über eine mögliche Waffenruhe. Dennoch haben thailändische Streitkräfte einen Ort im Kambodscha bombardiert. Inmitten der Gespräche über eine mögliche Waffenruhe hat Thailand erneut Kambodscha angegriffen. Das Verteidigungsministerium von Kambodscha warf dem Nachbarland vor, am 26. Dezember die Provinz Banteay Meanchey attackiert zu haben. Thailand gab an, eine militärische Stellung angegriffen zu haben, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Vertreter aus beiden Ländern verhandeln seit mehreren Tagen an einem Grenzkontrollpunkt über ein Ende des im Dezember wieder aufgeflammten Konflikts. Am heutigen Samstag ist ein Treffen der Verteidigungsminister beider Länder geplant. Vorausgegangenen waren vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen. Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul äußerte am Freitag in Bangkok die Hoffnung, dass sich beide Seiten auf eine gemeinsame Erklärung einigen werden. Diese soll laut ihm dem Vorbild einer Erklärung vom Oktober folgen, die Schritte zu einem dauerhaften Frieden vorsah. Damals hatten sich beide Seiten nach neuen Gefechten im Sommer und einer vereinbarten Feuerpause unter anderem auf den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie gemeinsame Minenräumung verständigt. Der Konflikt beider Länder um Gebietsansprüche schwelt bereits seit Jahrzehnten. Seit Anfang Dezember kam es jedoch zu neuen Kämpfen an mehreren Stellen der Grenze.Nach Behördenangaben wurden dabei bislang mehr als 40 Menschen getötet und über 900.000 vertrieben. Beide Seiten beschuldigen einander, die neuen Zusammenstöße ausgelöst zu haben, und berufen sich jeweils auf ihr Recht auf Selbstverteidigung.