Datum27.12.2025 00:59
Quellewww.zeit.de
TLDRDie Bundesnetzagentur hat die Deutsche Bahn wegen mangelhafter Kommunikation über Baustellen mit 2,8 Millionen Euro Strafe belegt. Präsident Klaus Müller kritisierte das "miserable Baustellen-Management", insbesondere die späte Mitteilung kurzfristiger Arbeiten. Trotz dieser Probleme zeigten die Züge über die Feiertage mit einer Pünktlichkeit von über 75 Prozent eine Verbesserung. Für das Jahr rechnet die Bahn jedoch mit unter 60 Prozent Pünktlichkeit im Fernverkehr. Müller forderte Entschädigungen für betroffene Verkehrsunternehmen und kündigte an, weitere Maßnahmen zu prüfen.
InhaltLaut der Bundesnetzagentur teilt die Deutsche Bahn oftmals Baustellen zu spät mit – und sorgt so für Chaos. Über die Feiertage waren die Züge pünktlicher als sonst. Die Bundesnetzagentur hat die Deutschen Bahn für ihre mangelhafte Kommunikation bei Baustellen kritisiert. Er verstehe, dass die Modernisierung des Schienennetzes eine große Herausforderung sei, sagte Präsident Klaus Müller der Rheinischen Post. "Aber der Personen- und Güterverkehr muss weiterlaufen." Müller warf der Bahn "miserables Baustellen-Management" vor. Vor allem kurzfristige Baustellen seien ein Problem. Im Sommer habe die Bahn den Wettbewerbern nur 62 Prozent der Baustellen rechtzeitig mitgeteilt, im Spätherbst seien es nur 55 Prozent gewesen. Die Bundesnetzagentur hat Müller zufolge Zwangsgelder in Höhe von 2,8 Millionen Euro wegen mangelhafter Ankündigungen von Baustellen gegen die Bahnnetztochter InfraGO verhängt. Doch geändert habe sich nichts. "Daher setzten wir nun auf Strafzahlungen", sagte Müller. Die Bahn müsse laut Müller alle Verkehrsunternehmen, die das Netz nutzen, entschädigen. Bei sehr spät kommunizierten Baustellen gehe man einen Schritt weiter, sagte Müller. "Dann kann die Baumaßnahme nicht wie geplant stattfinden." Hiergegen klage die Bahn allerdings. Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn offenbar pünktlicher als sonst. Wie ein Bahnsprecher gegenüber der Bild-Zeitung bestätigte, lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr am 24. und 25. Dezember bei über 75 Prozent. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht. Im November hatte die Bahn angekündigt, angesichts der vielen erwarteten Fahrgäste rund um die Weihnachtsfeiertage die Arbeit auf Baustellen im Schienennetz an den betreffenden Tagen einzuschränken. Hintergrund waren die voraussichtlichen schlechtesten Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr aller Zeiten. Für das laufende Jahr rechnete Bahn-Chefin Evelyn Palla damit, dass insgesamt weniger als 60 Prozent aller Züge im Fernverkehr ihr Ziel pünktlich erreichen werden.