Organisierte Kriminalität: Staat tut laut Richterbund zu wenig gegen Wirtschaftskriminalität

Datum26.12.2025 10:11

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Deutsche Richterbund kritisiert, dass der Staat in Deutschland zu wenig gegen organisierte Kriminalität unternimmt, was ihm jährlich Milliarden kostet. Besonders mangelnde personelle Ressourcen, wie die fehlenden 2.000 Staatsanwälte, führen dazu, dass Drogen-, Menschenhändler- und Wirtschaftskriminalität unzureichend verfolgt wird. Die Länder konzentrierten sich zu sehr auf Personalkosten der Strafverfolgung und ließen damit wertvolle Einnahmen ungenutzt. Eine bessere Ausstattung und mehr Ermittler könnten laut dem Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn langfristig die Staatskasse entlasten.

InhaltDas organisierte Verbrechen hat es laut dem Deutschen Richterbund in Deutschland zu leicht. So entgingen dem Staat Milliarden – etwa durch 2.000 fehlende Staatsanwälte. Der Deutsche Richterbund wirft den Bundesländern vor, der Organisierten Kriminalität das Geschäft zu erleichtern. "Die Landesregierungen lassen viele Milliarden Euro für den Staat liegen, weil sie zu einseitig auf die Personalkosten der Strafverfolgung fixiert sind", kritisierte Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Deutschland wird demnach pro Jahr Geldwäsche im Umfang von rund 100 Milliarden Euro betrieben. Drogenbanden, Menschenhändler, Wirtschafts- und Finanzkriminelle hätten es in Deutschland zu leicht, weil sie es vielfach mit chronisch unterbesetzten und technisch schlecht ausgestatteten Strafverfolgungsbehörden zu tun hätten, sagte Rebehn. ER fügte hinzu: "Es spielt der Organisierten Kriminalität in die Hände, dass bundesweit inzwischen 2.000 Staatsanwälte fehlen, sich eine Million offene Verfahren bei den Ermittlern stapeln und gerade komplexe Fälle wegen fehlender Ressourcen häufig nicht ausermittelt werden können und mit Deals enden." Rebehn zufolge würde "jeder zusätzliche Euro, der in mehr Ermittler zur besseren Bekämpfung von Finanz- und Wirtschaftskriminalität fließt, am Ende mehrfach in die Staatskasse zurückfließen". Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.