Datum26.12.2025 09:55
Quellewww.zeit.de
TLDRIn Dubai findet ein Tennis-Show-Match zwischen der aktuellen Weltranglisten-Ersten Aryna Sabalenka und Nick Kyrgios statt. Das Duell, das an die historische "Battle of the Sexes" erinnert, weckt großes Interesse. Kyrgios zeigt sich siegessicher und bezeichnet das Match als weniger ernst, während Sabalenka betont, stolz für den Frauentennis zu kämpfen. Die Regeländerungen und die Meinungen über den Wert des Matches sind umstritten, insbesondere bezüglich der Relevanz für den Frauensport.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Show-Match in Dubai“. Lesen Sie jetzt „Tennis-Duell der Geschlechter: Sabalenka fordert Kyrgios“. Das letzte Tennis-Duell der Geschlechter schaffte es sogar bis nach Hollywood. 1973 setzte sich die legendäre Billie Jean King im Alter von 29 Jahren gegen den 55 Jahre alten früheren Weltranglisten-Ersten Bobby Riggs durch. In den USA saßen mehr als 50 Millionen Menschen vor dem Fernseher, für den Frauensport war der Sieg von King ein Riesenerfolg. 2017 wurde das Spektakel verfilmt, mit Emma Stone und Steve Carell in den Hauptrollen. Ob es die Neuauflage des "Battle of Sexes" ebenfalls auf die Kino-Leinwand schafft, bleibt abzuwarten. Doch das Interesse am Duell zwischen der aktuellen Weltranglisten-Ersten Aryna Sabalenka aus Belarus und dem Australier Nick Kyrgios an diesem Sonntag in Dubai ist groß. Mit Spannung wird erwartet, ob die aktuell beste Tennisspielerin der Welt den zuletzt dauerverletzten Wimbledon-Finalisten von 2022 in die Schranken weisen kann. Kyrgios, als Tennis-Rüpel bekannt, verschwendet daran keinen Gedanken. "Sie wird mich nicht schlagen. Glaubst du wirklich, ich müsste Hundert Prozent geben?", fragte der 30-Jährige in einem Podcast. Er werde den Tennisschläger für immer an den Nagel hängen, wenn er das Duell in der Coca-Cola Arena von Dubai verliere. Sabalenka will genau das erreichen. "Ich werde mein Bestes geben und ihm in den Hintern treten", sagte die viermalige Grand-Slam-Turniersiegerin. "Ich bin stolz darauf, die Frauen zu vertreten und Teil dieser modernen ‚Battle of the Sexes‘ zu sein", sagte die US-Open-Siegerin dieses Jahres. Gespielt wird über zwei Gewinnsätze. Ein womöglich entscheidender dritter Satz wird im Match-Tiebreak bis zehn Punkte ausgespielt. Ein paar kleinere Änderungen gibt es im Vergleich zu normalen Tennis-Matches. So haben beide Protagonisten nur einen Aufschlag, zudem wird die Spielfeldseite von Sabalenka um neun Prozent kleiner sein als die von Kyrgios. Damit sollen möglichst faire Bedingungen geschaffen werden. Doch welchen Wert hat dieses Duell der Geschlechter wirklich? Darüber gehen die Meinungen deutlich auseinander. Während einige darin eine große Chance für das Frauen-Tennis sehen, wenn Sabalenka gewinnt, sehen andere keinerlei Vorteil für die Frauen auf der Tour. Ganz im Gegenteil. "Ich sehe absolut keinen Gewinn für das Damentennis – ich sehe nur Trostlosigkeit", sagte die bekannte britische Tennis-Journalistin Catherine Whitaker der BBC. "Es ist ein krasses kommerzielles Unterfangen und ein Vehikel für einen der offensten Frauenfeinde im Tennis, der nur Aufmerksamkeit will. Wenn Sabalenka gewinnt, besiegt sie einen Mann, der nicht fit ist und seit Jahren völlig irrelevant ist. Was gewinnt sie damit? Nichts." In der Tat steht hinter der Leistungsfähigkeit von Kyrgios ein großes Fragezeichen. Der Australier hat seit März kein offizielles Match mehr auf der Tour bestritten und ist in der Weltrangliste bis auf Platz 671 zurückgefallen. Ob er an den Australian Open in Melbourne im Januar teilnimmt, ist wie so oft in den vergangenen Jahren noch unklar. Dennoch könnte Kyrgios der biologische Vorteil als Mann zugutekommen. Schon aus anatomischer Sicht schlagen Männer härter als Frauen, auch wenn Sabalenka zu den am druckvollsten agierenden Spielerinnen der Tennis-Tour gehört. Die Nummer eins der Welt macht sich keinen Stress. "Ich wüsste nicht, was ich zu verlieren hätte. Wir wollen einfach Spaß haben und eine gute Show bieten", sagte die 27-Jährige. © dpa-infocom, dpa:251226-930-467419/1