Arbeitsmarkt: Von der Uni zum Arbeitsamt? Experten sehen Risiken

Datum26.12.2025 07:00

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen in Thüringen wird zunehmend schwieriger, mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Akademikern um sechs Prozent auf 5.804 im November. Besonders betroffen sind Absolventen sozialer Berufe, Medizin und Unternehmensorganisation. Während die Gesamtarbeitslosenquote unter Akademikern mit 3,0 Prozent niedrig bleibt, zeigen Experten signifikante Risiken für Berufseinsteiger und Rückgang bei Stellengesuchen. Die Konkurrenz ist hoch, da Bewerber mit Erfahrung bevorzugt werden.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Arbeitsmarkt“. Lesen Sie jetzt „Von der Uni zum Arbeitsamt? Experten sehen Risiken“. Der Arbeitsmarkt für Menschen mit Hochschulabschluss in Thüringen wird rauer. Die Zahl der arbeitslosen Akademiker stieg im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund sechs Prozent auf 5.804, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Im Vergleich zu Menschen mit anderen Abschlüssen habe die Arbeitslosigkeit unter Akademikern deutlich stärker zugelegt, hieß es.  Besonders häufig hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten Menschen aus sozialen Berufen arbeitslos gemeldet, gefolgt von Medizinern und Mitarbeitern in der Unternehmensorganisation und -strategie.  Insgesamt sei die Arbeitslosenquote unter Menschen mit Hochschulabschluss mit 3,0 Prozent im Jahr 2024 aber weiter niedrig, hieß es von den Experten. Abschließende Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor. Es sei auch zu berücksichtigen, dass seit Beginn des Kriegs in der Ukraine 2022 vermehrt ukrainische Akademiker in der Statistik auftauchen.  Die Entwicklung zeige dennoch, dass die wirtschaftliche Schwäche die Akademiker überdurchschnittlich belaste, hieß es weiter. Für sie gebe es "signifikante Schwächen und erhöhte Risiken". Das betreffe vor allem Berufseinsteiger in Branchen mit rückläufigem Personalbedarf. Sie stünden angesichts einer sinkenden Zahl von Stellen unter erhöhtem Konkurrenzdruck. Häufig würden Bewerber mit Berufserfahrung bevorzugt.  Von Dezember 2024 bis November 2025 seien 3.636 Stellengesuche für Hochschulabsolventen registriert worden. Sechs Jahre zuvor seien es noch 5.296 gewesen. Immerhin: Im Schnitt sind Akademiker den Zahlen zufolge nur rund neun Monate arbeitslos. Über alle Thüringer Arbeitslosen gerechnet sind es etwa 16 Monate. © dpa-infocom, dpa:251226-930-467042/1