Datum26.12.2025 06:00
Quellewww.zeit.de
TLDRNach der Schließung des großen Schweineschlachthofs in Perleberg plant Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt, neue Schlachtkapazitäten im Land zu schaffen. Es gibt Interesse von Agrarunternehmen, die eventuell einen neuen Schlachthof errichten möchten. Der Weg dahin wird Zeit benötigen. Aktuell fehlen Kapazitäten, wodurch Tierhalter ins Ausland ausweichen müssen. Ein Rückgang der geschlachteten Schweine in Brandenburg um 19,6 Prozent und auch bei Rindern wurde festgestellt. Mittelstädt setzt auf Fördermöglichkeiten für mittelständische Schlachtunternehmen und Krisenpläne.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Agrarbetriebe“. Lesen Sie jetzt „Nach Aus für Schlachthof hofft Agrarministerin auf Ersatz“. Nach dem Aus für den großen Schweine-Schlachtbetrieb in Perleberg sollen aus Sicht von Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt wieder neue Schlachtkapazitäten im Land geschaffen werden. Es gebe Interesse von Unternehmen aus der Landwirtschaft, "die sich gerne zusammenschließen wollen und womöglich auch auf einer grünen Wiese einen neuen Schlachthof errichten", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Wir werden das nicht übermorgen schaffen, aber in der Perspektive wäre es erst mal gewinnbringend, an so einem Konzept zu arbeiten." Ob die Schlacht-Kapazitäten dann in der Größenordnung wie in Perleberg sein müssten, "werden wir sehen", sagte Mittelstädt. Bei Geflügel sollen nach ihren Aussagen Schlachtkapazitäten ausgeweitet werden. Der größte Schlachtbetrieb im Land Brandenburg, das Fleischcenter Perleberg, stellte seinen Betrieb ein. Damit fehlen Kapazitäten für die Schweine-Schlachtung in Brandenburg, was längere Transportwege bedeuten kann. Tierhalter müssen ins Ausland ausweichen oder ihre Schweine zum Schlachten nach Sachsen-Anhalt bringen. Agrarministerin Mittelstädt betonte, es sei auch wichtig, sichere Schlachtkapazitäten im Krisenfall zu haben - also bei Tierseuchen. "Deswegen sind wir da auch im Austausch mit einzelnen Unternehmen, im Krisenfall einen Plan zu erarbeiten, wie wir schnell reagieren können." Als Erfolg bezeichnete Mittelstädt eine Initiative auf Bundesebene für Fördermöglichkeiten für mittelständische Unternehmen im Bereich Schlachtung. Im ersten Halbjahr 2025 ging die Zahl der gewerblich geschlachteten Schweine in Brandenburg deutlich zurück. Wurden im gleichen Zeitraum 2024 noch 545.300 Tiere geschlachtet, sank die Zahl 2025 auf 438.300 Schweine – ein Rückgang um 19,6 Prozent. Auch bei Rindern war ein Rückgang zu verzeichnen: Mit 16.000 geschlachteten Tieren sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 900 Tiere (minus 5,1 Prozent). Der größte Schweineschlachter in Deutschland bleibt der ostwestfälische Tönnies-Konzern. © dpa-infocom, dpa:251226-930-466949/1